Bremer Theater – viel Kabale, wenig Liebe

Bremer Theater – viel Kabale, wenig Liebe

"Die finanzielle Situation des Bremer Theaters wird nicht besser durch ständiges Krisengeschrei. Sie ist allen, die es wissen wollten, im Wesentlichen lange bekannt," erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche mit Blick auf die aktuelle Diskussion. Die kulturpolitische Sprecherin der grünen Fraktion betont: "Deshalb wurde ein erneutes Gutachten zur betriebswirtschaftlichen Situation in Auftrag gegeben, das Ergebnis steht aus. Deshalb wurde einstimmig vom Haushaltsausschuss beschlossen, 600.000 Euro nachzubewilligen, die dem Theater als Ausgleich für den nicht eingetretenen Solidarpakt versprochen worden waren. Deshalb verlangen HaushaltspolitikerInnen aller Fraktionen seit Jahren vom Kulturressort, ein Konzept für das Theater orzulegen, dass die zu niedrige Eigenkapitalausstattung verbessert.

Zur Erinnerung: In ähnlicher Lage wurden der HVG (Hanseatische Veranstaltungsgesellschaft) neun Millionen Euro nachbewilligt, die in drei Jahren aufgezehrt wurden. Seit langem fehlt ein Vorschlag des Kulturressorts, wie die seit Jahren vorhandene finanzielle Bugwelle (Vorgriffe auf Geld des nächsten Jahres), die nicht vom Theater zu verantworten ist, ausgeglichen werden kann.

Unbestreitbar ist die Verpflichtung des Theaters, mit dem bewilligten Geld auszukommen. Dazu braucht es auch im Theater Transparenz und betriebswirtschaftlichen Sachverstand. Für die Grünen steht außer Zweifel, dass auch das Bremer Theater einen Sparbeitrag erbringen muss. "Das soll aber auf der Basis des Gutachtens und mit  Kontrakten über einen 5-Jahres-Zeitraum erfolgen. Jeden Herbst aufs Neue das Theater durchs Dorf zu treiben, ordentlich Stimmung zu machen und vom eigenen Fehlverhalten abzulenken, hilft niemandem weiter." Karin Krusche fordert das Kulturressort auf, das Finanzchaos endlich zu beenden. "Zur Not muss Geld nachbewilligt werden, um den drohenden Konkurs abzuwenden und die Gehälter pünktlich zu zahlen. Danach muss mit dem Intendanten und der Belegschaft ein Konsolidierungsweg beschritten werden. Die Verantwortung für einen solchen Weg trägt das Kulturressort."