Bessere schulische Integration statt Ausgrenzung

Bessere schulische Integration statt Ausgrenzung

Mit Blick auf die heutige Sitzung des Unterausschusses der Bildungsdeputation, in der die Behörde grünes Licht haben möchte für die Schaffung von Sondergruppen für verhaltens­auffällige und sprachbehinderte Kinder in der Grundschule, signalisieren die Grünen deutliche Ablehnung. Neben den Förderzentren sollen so genannten "Reintegrationsklassen" eingeführt werden, in der Kinder bis zu zwei Jahre getrennt von ihrer Regelklasse beschult werden sollen. Die bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion Anja Stahmann kritisiert diese Pläne: "Die große Koalition verabschiedet sich endgültig vom Grundgedanken der Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen – ein pädagogischer Fehlgriff und absoluter Rückschritt. Mit dieser Konzeption wird man den Kindern in extremen Lebenssitua­tionen nicht gerecht. Anstatt die Förderzentren konsequent zu stärken, werden die Stunden der Sonderpädagogen in den Grundschulen momentan gravierend gekürzt und auf der anderen Seite teure Zusatzlösungen wie Sondergruppen gestrickt. Kontraproduktiv ist dabei auch die angekündigte Kürzung der Beratungsstelle an der Fritz-Gansberg-Straße. Damit verlieren die Grundschulen ein wichtiges Unterstützungssystem für die alltägliche Arbeit mit Kindern, die Hilfen für ihre sozial-emotionale Entwicklung brauchen."

Aus Sicht der grünen Bildungsexpertin zeigen sich schon jetzt massive Probleme in der vorgelegten Konzeption: "Die Kriterien, nach denen entschieden wird, welche Kinder in die so genannten 'Reintegrationsgruppen' kommen und wann sie diese wieder verlassen, sind nicht genau genug formuliert. Von den Fachkräften an den Schulen wird eine 'Unter-der-Hand-Ausweitung' befürchtet. Die personellen Ressourcen sind  absolut unrealistisch angegeben. "

Auch der grüne Bildungsdeputierte Jan Fries, Mitglied im heute tagenden Unterausschuss der Bildungsdeputation, lehnt die Behördenpläne ab: "Eine Lerngruppe von sechs Kindern, geleitet von einer Sonderpädagogin oder einem Sonderpädagogen, bedeutet in der Praxis Aussonderung und Isolation. Die Grundschulen und Förderzentren müssen gestärkt werden, um die Kinder zu unterstützen, nicht um sie auszusondern!"