Am Sedanplatz wieder nur Murks

Am Sedanplatz wieder nur Murks

"Die Bremer Tradition der Wirtschaftsförderung ist ungebrochen: Im Zweifelsfall zahlt Bremen die Zeche!" So kommentiert Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion, die beiden Beschlussvorschläge zum Sedanplatz, die morgen in der Sitzung der Wirtschaftsförderungsausschüsse behandelt werden.

Bremen will jetzt das Kaufhaus Kramer wieder abstoßen. Verkaufspreis: 1,5 Mio Euro. Erst vor zwei Jahren hatte die BIG die Immobilie erstanden. Kaufpreis: 2,1 Mio Euro, Nebenkosten, Verwaltungsaufwand und Zinsen: 450.000 Euro, Gesamtverlust: über eine Million Euro. "Aber Bremen hat's ja. Einmal mehr verschleudert die Stadt viel Geld, das an anderen Ecken und Enden dringend gebraucht wird", ärgert sich Klaus Möhle.

Ein noch größeres Verlustgeschäft ist seiner Ansicht nach mit dem geplanten Bau einer Markthalle auf dem Sedanplatz zu erwarten. "In der Vorlage des Senats steht schwarz auf weiß, dass sich die Markthalle nicht rentiert. Nichtsdestotrotz unterstützt Bremen das Projekt: mit 1,9 Millionen Euro als Zuschuss für das Gebäude und durch Einstieg in das Betreiberrisiko. Als hätte die Stadt nicht schon genug Altlasten an der Backe!" Aus Gesprächen mit den Wochenmarkt-Händlern des Sedanplatzes weiß Möhle, dass sich für sie der Umzug in die Halle wegen der extrem hohen Mietpreise nicht rechnet. Lediglich Gastronomie und eine Bäckerei haben Interesse angemeldet. "Das gesamte Konzept der Markthalle ist Schrott: In einem Stadtteil, der von hohen Leerständen im Einzelhandel gekennzeichnet ist, soll nun ausgerechnet die Mitte eines Platzes mit Ladenflächen gefüllt werden. Das ist vollkommen absurd!"