Studierende als Geldquelle?

Studierende als Geldquelle?

Auf den Vorschlag von Hochschulrektor Elmar Schreiber, StudentInnen im Erststudium mit 1000 Euro Semestergebühr zu belasten, reagieren die Grünen empört. Kommentar von Silvia Schön, wissenschaftspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion: "Wenn jetzt jeder Rektor StudentInnen als Geldquelle entdeckt, um auf einfache Art und Weise an Geld für seine Hochschule zu kommen, wäre das eine fatale Entwicklung. In Deutschland ist es nur ein kleiner Teil der Studierenden, die nach ihrer Ausbildung in hoch bezahlten Jobs arbeiten und in der Lage sein werden, die Gebühren zurückzuzahlen. Faktisch werden beim Staat hohe Schulden auflaufen, deren Tilgung ungewiss ist."

Die Grünen halten Studiengebühren für einen falschen Weg, da sie vor allem potenzielle Studierende aus bildungsfernen Schichten abschrecken. "Deutschland braucht nicht weniger, sondern mehr StudentInnen. Mit 36% liegen wir im internationalen Vergleich mit unseren HochschulabsolventInnen weit unter dem Länderdurchschnitt (47%). Ein hohes Bildungsniveau zeigt, wie innovativ eine Gesellschaft ist. Auf diesem Sektor muss Deutschland unbedingt aufholen," erklärt Silvia Schön.

Silvia Schön weiter: "Anstatt über Studierende als Geldquelle zu debattieren, brauchen wir dringend Reformen in Universitäten und Hochschulen, die Studierenden ein transparentes, qualifiziertes Studium ermöglichen."