Rechtschreibreform - Grüne gegen Kehrtwende

Rechtschreibreform - Grüne gegen Kehrtwende

"Eine Kehrtwende bei der Rechtschreibreform würde Verwirrung bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern stiften und teure Folgekosten produzieren. Allein für neue Schulbücher müsste Bremen einen zweistelligen Millionenbetrag ausgeben - Geld, das an anderer Stelle fehlen würde. Wir brauchen dringend mehr Mittel für besseren Unterricht , beispielsweise für mehr Ganztagsschulen und Förderunterricht. Deshalb bin ich gegen eine Reform der Reform," erklärt Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion.

Alleingänge einzelner Bundesländer in Sachen Rechtschreibreform hält Anja Stahmann für völlig absurd. "Bei einem Umzug der Eltern würde das, was bisher richtig war, plötzlich falsch sein. Im übrigen wurde die Reform auch mit Österreich und der Schweiz abgestimmt. Politik muss verlässlich sein. Auch zahlreiche Verlage haben ihr komplettes Programm reformgerecht umgestellt - für sie würde eine Kehrtwende Millionenkosten nach sich ziehen."

"Ich möchte Kindern nicht zumuten, im Laufe ihrer Schulkarriere erst nach den alten Regeln unterrichtet zu werden, dann nach den neuen und um die Verwirrung komplett zu machen, dann wieder die alte Schreibweise zum Maß aller Dinge zu erheben. Ein wenig Gelassenheit in dieser Debatte würde allen gut tun. Die Übergangszeit, in der beide Schreibweisen akzeptiert werden, gehört verlängert. Dann wäre es für die Note egal, ob die Kids Fluß oder Fluss schreiben. Wichtig ist eine klare Linie im Unterricht, die nicht alle paar Jahre geändert werden darf."