Kulturpolitische Geisterfahrerei
Kulturpolitische Geisterfahrerei
"Bremen muss ich sehr genau überlegen, wie ernst es seine Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 selbst nimmt", schaltet sich die kulturpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, Karin Krusche in den Streit um das Bremer Theater und Intendant Klaus Pierwoß ein.
"Statt sich um Aufbruchstimmung für ein großes und wichtiges Projekt für die ganze Stadt zu bemühen, scheint die Kulturpolitik des Senats eher auf Abbruchstimmung zu zielen", so die grüne Kulturpolitikerin. Sie erinnert: "Seit der Zeit von Kultursenatorin Bringfriede Kahrs über die Senatoren Schulte, Böse und Perschau bis heute unter Gloystein stand und steht der Theater- und der Kulturetat insgesamt ununterbrochen auf der Einsparliste der großen Koalition! Jetzt verhandelt der Aufsichtsrat über Einsparungen in Höhe einer siebenstelligen Summe. Das entspricht mindestens der Schließung einer Theatersparte."
Krusche stellt klar: "Der Senat muss endlich begreifen, dass er Bremen nicht als Kulturhauptstadt fit machen kann, indem er einer der tragenden Säulen den Boden unter den Füßen wegzieht!" Sie fordert: "Die Ausstrahlung des Bremer Vier-Sparten-Theaters - weit über die Grenzen der Stadt hinaus - muss unbedingt erhalten bleiben."
Krusches Fazit: "Für das Kulturhauptstadtprojekt und für Bremen insgesamt brauchen wir Querdenker wie Klaus Pierwoß. Stattdessen will die große Koalition offensichtlich einen für sie unbequemen Theaterintendanten vergraulen. Das ist kulturpolitische Geisterfahrerei."