Bildungshungrige Berufstätige haben im Senat keine Lobby

Bildungshungrige Berufstätige haben im Senat keine Lobby

Mit der Aufforderung der SPD-Fraktion an das Kulturressort, ein beschlussreifes Konzept zur Rettung der Nichtabiturientenkurse (NAK) vorzulegen, haben die Sozialdemokraten eine neue Schwarze-Peter-Runde eröffnet. Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, kritisiert die Hinhaltetaktik der großen Koalition: "Das VHS-Konzept liegt seit März diesen Jahres vor. Was fehlt, ist der politische Wille, die notwendigen 40.000 Euro bereitzustellen. Das Bildungsressort verweist auf das Kulturressort und umgekehrt. Leidtragende sind die bildungswilligen Berufstätigen ohne Abitur, die studieren wollen und entsprechende Vorbereitungskurse brauchen. Sie haben keine Lobby in Bremen. In Oldenburg sind NAK-Kurse selbstverständlich - in Bremen scheitern sie am koalitionsinternen Hickhack - ein Armutszeugnis für SPD und CDU."

Dem SPD-Vorschlag, die Nichtabiturientenkurse aus Wettmitteln zu finanzieren, steht Anja Stahmann skeptisch gegenüber: "Wir brauchen eine solide Finanzierung des Bildungsangebots innerhalb des Haushalts, sonst ist die Existenz jedes Jahr neu gefährdet. Außerdem sind die Wettmittel in großem Umfang schon verplant. Im übrigen dürfen Wettmittel nicht für Personalkosten ausgegeben werden - die fehlenden 40.000 Euro werden aber zur Finanzierung von Lehrkräften benötigt."