Aus für Uni-Wildnis - Campingplatz wird verlagert

Aus für Uni-Wildnis - Campingplatz wird verlagert

"Augen zu und durch", nach diesem Motto hat die Baudeputation mit den Stimmen von SPD und CDU heute die Verlagerung des Campingplatzes an der Uni-Wildnis beschlossen, um Platz für die West-Erweiterung des Technologieparks zu machen. "Ohne Not wird ein ökologisch wertvolles Naherholungsgebiet platt gemacht. Die unsinnige Verlagerung des Campingplatzes kostet allein 8,8 Millionen Euro - die gesamte West-Erweiterung rund 55 Millionen Euro. Statt attraktive Alternativadressen beispielsweise in der Überseestadt auf vorhandenen Gewerbebrachen zu schaffen, wird die Uni-Wildnis zerstört. Ein Trauerspiel, über das sich viele Bürgerinnen und Bürger aufregen," erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche im Anschluss an die Sitzung.

Die baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion hatte beantragt, die Entscheidung über die Campingplatzverlagerung auszusetzen, bis über den Bürgerantrag zur Flächenpolitik des Senats in der Baudeputation verhandelt wurde: "SPD und CDU haben eine Vertagung abgelehnt, sie wollen in wenigen Tagen Fakten schaffen. Die Fällaktion auf dem neuen Campingplatzgelände soll bis Mitte März beendet sein."

Abstimmung über Bürgerantrag verschoben

In letzter Minute wurde die Abstimmung über den Bürgerantrag zur Flächenpolitik des Senats von der Tagesordnung genommen. Die Antragsteller sollen in der nächsten Deputationssitzung Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen. Karin Krusche, die im Vorfeld verlangt hatte, die Initiatoren des Bürgerantrags einzuladen, begrüßt die Entscheidung: "Gut, dass CDU und SPD im letzten Moment die Reißleine gezogen haben. Im übrigen ist die Deputation per Gesetz dazu verpflichtet, die gewählten Vertrauenspersonen des Bürgerantrags anzuhören. Die heutige Entscheidung über die Campingplatzverlagerung ist und bleibt eine Unverschämtheit. Die damit verbundene West-Erweiterung des Technologieparks ist Teil des Bürgerantrags. Zumindest in dieser Frage wurden heute schon Fakten geschaffen und das Ende der Uni-Wildnis eingeläutet!"