Wohnen am Wasser - schon vergessen?

Wohnen am Wasser - schon vergessen?

Die Nachrichten über die künftige Nutzung der alten Hafenreviere überschlagen sich: Pläne für ein neues Büro-Hochhaus zwischen Europa- und Holzhafen werden veröffentlicht und Überlegungen über ein neues World-Trade-Center in den alten Hafenrevieren publik. Das Institut für Wirtschaftsforschung (BAW) widmet sich in seinem Monatsbericht Mai 2002 dem Strukturwandel in diesem Gebiet, ohne auf den insgesamt zwölf Seiten auch nur einmal das Thema Wohnen zu erwähnen. Die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche ahnt nichts Gutes: "Die Grünen haben sich immer für Wohnungen am Wasser in der neuen Überseestadt eingesetzt. Die attraktive Lage direkt an der Weser ist prädestiniert für Wohn- und Dienstleistungsangebote. Die Entwicklung droht in eine andere Richtung zu gehen. Die Verlagerung des Großmarktes war ein Kardinalfehler. Stück für Stück werden jetzt weitere Flächen verplant und Fakten geschaffen. Am Ende bleiben, wenn überhaupt, nur noch unattraktive Flächen zur Wohnbebauung übrig, die dann vermutlich niemand haben will."

Karin Krusche fordert den Senat auf, das Thema Wohnen am Wasser in den alten Hafenrevieren wieder auf die Tagesordnung zu setzen - bevor es zu spät ist: "Im offiziellen Hochglanzkonzept zur Umstrukturierung der Alten Hafenreviere werden Hunderte neue Wohnungen eingeplant. Wenn deren konkrete Planung weiter auf die lange Bank geschoben wird, erledigt sich das Thema von selbst. Bremen hätte eine tolle Chance verpasst, sich als attraktive Stadt am Fluss weiterzuentwickeln."