Videokamera eilt Opfer nicht zur Hilfe

Videokamera eilt Opfer nicht zur Hilfe

Die von Innensenator Böse und dem Polizeipräsidenten heute vorgestellte, ab Anfang Oktober einsetzende Videoüberwachung am Bahnhofsvorplatz ist nach Ansicht der grünen Bürgerschaftsfraktion kein geeignetes Instrument zur Kriminalitätsbekämpfung und -Prävention.
"Eine Kamera eilt dem Opfer nicht zur Hilfe und stoppt auch nicht den Täter. Wenn sich jemand bedroht fühlt, braucht er Beamte aus Fleisch und Blut, die er ansprechen kann und die im Ernstfall eingreifen", betont Matthias Güldner, innenpolitischer Sprecher der Grünen. Anstatt in aufwändige, technische Überwachungssysteme solle nach Ansicht der Grünen mehr Geld in die Ausbildung und Ausstattung der Polizei investiert werden.
"Eine größere Präsenz von Beamten an Kriminalitätsbrennpunkten erhöht sowohl die subjektive als auch die objektive Sicherheit der Bevölkerung. Beamte sehen mehr, haben Erfahrung und können direkt einschreiten", betont Güldner.
Die Grünen befürchten, dass die Kamera am Bahnhof der Einstieg ist für eine Erweiterung der Videoüberwachung. Matthias Güldner: "Aus dem Konzept des Innensenators geht notwendigerweise hervor, dass man langfristig an vielen anderen Kriminalitätsbrennpunkten in Bremen Kameras aufstellen wird. Dies würde auf eine flächendeckende Überwachung hinauslaufen, die wir auf gar keinen Fall wollen."