Osterholzer Heerstraße: Grüne präsentieren Alternative zum 4-spurigen Ausbau

Osterholzer Heerstraße: Grüne präsentieren Alternative zum 4-spurigen Ausbau

Mit einem Busbeschleunigungsprogramm auf der Osterholzer Heerstraße wollen die Grünen die ÖPNV-Nutzer im Bremer Osten schneller ans Ziel bringen. Im Auftrag der grünen Fraktion hat das Büro für Verkehrsökologie ein Gutachten erstellt, wie der vorhandene Straßenraum effektiver genutzt werden kann. Ergebnis: Wenn an sieben Kreuzungspunkten kurze Busspuren geschaffen würden, teilweise kombiniert mit Rechts- bzw. Linksabbiegespuren, könnten die Busse in den Hauptverkehrszeiten bis zu sieben Minuten Fahrzeit einsparen. Karin Krusche, verkehrspolitische Sprecherin der grünen Fraktion, betont: "Alles zusammen würde 250.000 Euro kosten und wäre schnell umsetzbar. Eine echte Alternative zum lang geplanten vierspurigen Ausbau der Osterholzer Heerstraße. Die 7,7 Millionen Euro teure Maßnahme würde an den täglichen Staus wenig ändern, da die problematischen Kreuzungsbereiche schon jetzt vier- oder sogar sechsspurig ausgebaut sind. Die Autos würden dann nur vermehrt nebeneinander statt hintereinander im Stau stehen - welch ein Fortschritt!"

Der vierspurige Ausbau der Osterholzer Heerstraße ist ein Dauerbrenner in der Bremer Verkehrsplanung - seit den 70er Jahren taucht der Vorschlag immer wieder aus der Versenkung auf, zuletzt in einer Vorlage für die letzte Sitzung der Baudeputation in der vergangenen Woche. Vor Ort ruft der Plan keine Begeisterung hervor - im Gegenteil. "Der Beirat hat die Ausbaupläne der Großen Koalition abgelehnt. Nach dem Ausbau würde die Heerstraße den Stadtteil in zwei Teile zerschneiden. Zur Zeit ist die Heerstraße gut 20 Meter breit, nach dem Umbau gehen die Planer von über 40 Meter Straßenbreite aus. Eine nur noch schwer zu überwindende Barriere für kleine Kinder und ältere Menschen," erläutert das grüne Beiratsmitglied Ralf Krnavek. Er verweist auf die Grundschule Osterholz, die direkt an der Heerstraße liegt. "Zahlreiche Schüler wohnen in der Kuhkampsiedlung auf der anderen Heerstraßenseite. Ähnlich sieht es beim Kindergarten Osterholzer Heerstraße und der Spastikerhilfe aus."

Für viele Heerstraßenanwohner ist die endlose Hängepartie eine Zumutung. Seit zwanzig Jahren gibt es für die Häuser keine Zuschüsse mehr aus staatlichen Förderprogrammen - schließlich könnten die Häuser irgendwann abgerissen werden müssen. "Da niemand sicher sein kann, wie lange das Haus noch steht, wird entsprechend wenig investiert."