Nichts Neues zu Pisa

Nichts Neues zu Pisa

Dass der Senat in seiner heutigen Pressekonferenz Bildung zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe erklärt hat, wird von der grünen Bürgerschaftsfraktion begrüßt. "Es ist allerdings zu befürchten, dass sich die Große Koalition in ihren _Reformbestrebungen' weiterhin lähmt", vermutet Karoline Linnert, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Ihrer Ansicht nach gibt es auch heute schon genug Maßnahmen, die nicht auf den Herbst verschoben werden dürfen. Bremen braucht schnellstmöglich

- Bundesmittel für Ganztagsschulen, mit denen Ganztagsschulen in jedem Stadtteil für Primarstufe und Sekundarstufe I aufgebaut werden,
- Geld für Förderprogramme, die den Sprach- und Sprechstand von Kindergartenkindern erfassen und entsprechende Fördermaßnahmen einleiten,
- ein Fortbildungsprogramm für GrundschullehrerInnen, damit sie leistungsschwache Kinder besser fördern können.

Die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der CDU lassen nicht gerade darauf hoffen, dass in Zukunft "ideologiefreier" argumentiert wird. Im Gegenteil:

"So soll das traditionelle, dreigliedrige Schulsystem zementiert werden, obwohl die Pisa-Studie zeigt, dass dies nicht der richtige Weg ist. Anstatt sich ans bayerische Modell anzupassen, sollte man sich eher am internationalen Vergleich orientieren, der gezeigt hat, dass die Länder mit integrativen, vielfältigen Schulsystemen die besten Ergebnisse erzielt haben", moniert Karoline Linnert. "Auch die Erklärung Eckhoffs, zusätzliches Geld gäbe es nicht, ist wirklichkeitsfremd. Bremen hat einen Spitzenplatz bei der Anzahl der Arbeitslosen und SozialhilfeempfängerInnen. Um ihnen gleichwertige Chancen im deutschen Bildungswesen zu eröffnen, wird der Senat - wie von den Grünen mehrfach gefordert - zusätzliches Geld in die Hand nehmen müssen."