Mogelpackung Ganztagsschule

Mogelpackung Ganztagsschule

Als "Betrug an Eltern, Kindern und Lehrern" bezeichnet der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg das vom Senat beabsichtigte Bremer Modell einer offenen Ganztagsschule für zunächst sechs Grundschulen: "Kein Wunder, dass die Grundschulleiter gegen die Billigvariante der Großen Koalition sind. Ziel der angekündigten Schulreform nach dem PISA-Debakel ist eine bessere individuelle Förderung aller Kinder. Dazu braucht man qualifiziertes Personal, nicht nur am Vormittag. Das Sparmodell des Bildungssenators wird dieser Anforderung nicht gerecht. Es läuft auf ein Essens- und Betreuungsangebot hinaus. Das löst einige Betreuungsprobleme, bessere Schulergebnisse werden so nicht erzielt." Der bildungspolitische Sprecher der grünen Fraktion fordert Senator Lemke auf, mehr Geld für die Ganztagsschulen bereitzustellen: "Das Fundament für einen späteren Schulerfolg wird im Kindergarten und in der Grundschule gelegt - das ist Konsens. Jetzt müssen die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die unterschiedlichen Begabungen aller Schüler besser gefördert werden können. Der Bund hat seinen Teil dazu getan, jetzt ist das Land Bremen gefordert."

Dieter Mützelburg bekräftigt erneut die grüne Forderung nach einer sechsjährigen Grundschule als echte Ganztagsschule für alle Kinder: "Wir wollen eine enge Verzahnung von Vor- und Nachmittagsangeboten. Um den Kindern besser gerecht werden zu können, darf es keine Unterteilung in vormittags Unterricht durch qualifizierte Lehrer, nachmittags Betreuung durch ständig wechselnde, schlecht bezahlte Aushilfskräfte. Wir wollen das enge Unterrichtskorsett im 45 Minuten-Takt sprengen und eine Ganztagsschule aus einem Guss. Das dafür notwendige Geld ist eine gute Investition in unsere Kinder und den Wirtschaftsstandort Bremen."