Lernbedürfnis der Jüngsten nicht länger vernachlässigen

Lernbedürfnis der Jüngsten nicht länger vernachlässigen

"Schön, dass sich Niedersachsens Ministerpräsident dank der Pisa-Studie Gedanken über die häufig ungestillte Wissbegierde kleiner Kinder macht. Gabriels Vorschlag zur Einschulung mit fünf Jahren ist leider ein undurchdachter Schnellschuss, der dem komplexen Thema nicht gerecht wird," kommentiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg den neuesten Geistesblitz des Ministerpräsidenten. Der bildungspolitische Sprecher der grünen Fraktion erwartet vom Bremer Senat, dass er sich ernsthaft mit dieser Frage auseinandersetzt. "Das Lernbedürfnis gerade der Jüngsten ist riesig. Lernen fängt nicht erst in der Schule an. Kindergärten müssen mehr auf den Wissensdurst der drei- bis sechsjährigen eingehen. Voraussetzung ist eine bessere Ausstattung der Kitas und eine moderne Aus- und Fortbildung der Kindergärtnerinnen. Wir brauchen eine enge Zusammenarbeit und einen fließenden Übergang zwischen Kita und Grundschule."

In Bremen sind die Mädchen und Jungen am ersten Schultag im Schnitt sechs Jahre und acht Monate alt. "Zu alt," findet Mützelburg. "Spätestens mit sechs Jahren wollen wir alle Kinder einschulen. Dies Ziel kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden - mit einem früheren Stichtag für Erstklässler, zwei Einschulungsterminen pro Jahr oder der generellen Einschulung am 6. Geburtstag."