Griff in die bildungspolitische Mottenkiste

Griff in die bildungspolitische Mottenkiste

"Die aktuellen Schulprobleme löst man nicht mit Konzepten aus der bildungspolitischen Mottenkiste," kritisiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg die im Vorfeld der Koalitionsausschusssitzung bekannt gewordenen Pläne von CDU und SPD zur Bildungspolitik. "Wir brauchen mehr gut ausgebildete Jugendliche, das bestreitet niemand. Wenn wieder nach der vierten Klasse sortieren wird in Haupt- und Realschüler sowie Gymnasiasten erreicht man das Gegenteil. Spätzünder haben dann kaum noch Chancen. Die Grünen wollen allen Kindern die Chance auf einen möglichst hohen Schulabschluss erhalten. Deshalb wollen wir die Kinder lange gemeinsam lernen lassen und so die Entscheidung über den künftigen Bildungswerdegang offen halten."

Statt nach der vierten Klasse wieder das dreigliedrige Schulsystem einzuführen, fordern die Grünen die Koalitionäre auf, die sechsjährige Grundschule einzuführen und zügig Ganztagsschulen auszubauen. Dieter Mützelburg, bildungspolitischer Sprecher der grünen Fraktion, betont: "Das ist der beste Weg, um auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder eingehen zu können und die vorhandenen Potentiale der Kinder auszuschöpfen."

Als völlig daneben bezeichnet Mützelburg die Idee, Eltern von Schulschwänzern das Kindergeld zu kürzen: "Solche Geldstrafen sind rechtlich nicht zulässig und unsinnig. Genauso gut könnten die Bildungsexperten von SPD und CDU fordern, den Rohrstock wieder einzusetzen, um bessere Noten zu erzielen."