Beratungsstelle für Opfer von Zwangsprostitution endlich einrichten

Beratungsstelle für Opfer von Zwangsprostitution endlich einrichten

"Das Gezerre zwischen den Ressorts Inneres und Soziales um die Einrichtung einer unabhängigen Beratungsstelle für die Opfer von Zwangsprostitution muss endlich ein Ende haben", erklärt Doris Hoch, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Frauenbeauftragten der Evangelischen Kirchen hatten den Internationalen Tag der Vereinten Nationen gegen Gewalt an Frauen zum Anlass genommen, um erneut für das bis Ende Januar 2003 befristete Beratungs- und Betreuungsprojekt der Bremischen Evangelischen Kirchen und des Diakonischen Werkes Bremen um Spenden zu bitten. "Es darf nicht dabei bleiben, dass das Projekt weiter auf Spenden angewiesen ist. Die Tatsache, dass das schon eine ganze Weile funktioniert, entlässt den Innensenator nicht aus seiner Pflicht, für die dauerhafte Finanzierung einer Beratungsstelle zu sorgen." Deren Notwendigkeit belegen nach Ansicht der Grünen zum einen die bekannt gewordenen Zahlen der Opfer von schwerem Menschenhandel. Demnach sind unter den in den Jahren 2000 und 2001 erfassten Opfern 71 Frauen, darunter sechs Kinder und 12 Jugendliche. Zum anderen bestätigt die Erfahrung der Frau, die die Opfer zur Zeit betreut, dass das Beratungsangebot dringend weiter geführt werden muss. "Bei den großen Summen, die die Große Koalition tagtäglich für diverse Projekte beschließt, ist es erstaunlich, wie viel Zeit es braucht, eine derart kleine Beratungsstelle auf die Füße zu bringen - und das, obwohl man weiß, dass sich alle Fraktionen einig sind"; kritisiert Doris Hoch. "Wir fordern Senator Böse auf, endlich sein Versprechen einzulösen und dauerhaft Geld für die Beratungsstelle bereit zu stellen."