Bremer Strafvollzug - Arbeit und Ausbildung unverzichtbar

Bremer Strafvollzug - Arbeit und Ausbildung unverzichtbar

"Das Rationalisierungsgutachten von Roland Berger über den Knast bestimmt den Strafvollzug. Die Politik - allen voran Justizsenator Henning Scherf - hat sich von diesem unpopulären Thema verabschiedet. Massive Personaleinsparungen führen jetzt dazu, dass die Tischlerei in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Blockland dichtgemacht werden muss. Die Resozialisierung der dort inhaftierten Jugendlichen steht schon lang nicht mehr im Vordergrund, sondern Sparmaßnahmen," kritisiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Hermann Kuhn. Er bezieht sich auf mehrere Kündigungen im sogenannten Werkdienst, der für die Arbeit und Ausbildung im Knast zuständig ist. "Zum 1. Juli 2001 werden zwei in der JVA Blockland befristet Beschäftigte entlassen - zwölf Ausbildungsplätze in der Tischlerei verschwinden damit. Zum 1. September 2001 sollen vier weitere in der JVA Oslebshausen beschäftigte Mitarbeiter gehen. Wer die Arbeitsmöglichkeiten der Inhaftierten weiter einschränkt, senkt die Chancen auf einen Neuanfang nach der Entlassung. Häftlinge in den Zellen wegzusperren löst keine Probleme."

Hermann Kuhn erinnert an die Zusage des Justizressorts, keine Fakten zu schaffen, bevor das neue Knastkonzept vorliegt: "Das Gegenteil ist der Fall." Die Grünen fordern den Senat auf, keine Kündigungen auszusprechen, bevor ein Gesamtkonzept für den Bremer Strafvollzug vorliegt: "Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten im Knast dürfen in keinem fall eingeschränkt werden. Die aktuellen Entscheidungen werden auf dem Rücken von Beschäftigten und Inhaftierten gefällt."