Grüne Regionalkonferenz fordert Bahnoffensive

Grüne Regionalkonferenz fordert Bahnoffensive

"Die Region Bremen braucht eine Qualitäts- und Leistungsoffensive der Bahn, damit der Güterverkehr auf der Schiene ausgebaut wird und mehr Pendler vom Auto in den Zug umsteigen. Das aktuelle 1,2 Millionen Mark teure Eisenbahngutachten für den Bremer Senat muss Folgen haben und darf nicht einfach in der Schublade verschwinden. Die dort aufgelisteten Projekte bieten die Chance, die Bahnkapazität um 30 Prozent zu erhöhen. Der Schienenverkehr ist ein ideales Projekt für die angestrebte bessere Zusammenarbeit von Bremen und Niedersachsen. Die Grünen fordern die beiden Landesregierungen auf, Dampf für ein besseres Bahnangebot zu machen. Bei der Deutschen Bahn AG muss gemeinsam ein konkreter Maßnahmenplan eingefordert und zur Finanzierung der Großprojekte Bundes- und Landesmittel bereitgestellt werden," lautet das Fazit der gestrigen Regionalkonferenz grüner Landes- und Kommunalpolitiker in Bremen.

Im Mittelpunkt der Regionalkonferenz stand das vom Bremer Senat in Auftrag gegebene Eisenbahngutachten und die darin beschriebenen Projekte für insgesamt rund 600 Millionen Mark. "Keine Kleinigkeit, aber im Vergleich zu den Kosten für aktuelle Bremer Straßenbauprojekte keine überdimensionierte Summe - allein der Hemelinger Tunnel kostet rund 400 Millionen Mark und die Georg-Bitter Trasse 45 Millionen Mark," erläutert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg. Als besonders vielversprechend bewerten die Grünen vier Projekte: ein zusätzliches Gleis von Bremen in Richtung Burg, ein weiteres in Richtung Verden, die technische Modernisierung des Bremer Hauptbahnhofs sowie der Bau der sogenannten Mahndorfer Kurve.

Die neuen Gleise nach Bremen-Burg und Verden sind notwendig, damit auf den vielgenutzten Strecken mehr Züge eingesetzt werden können. Durch ein neues Bahn-Teilstück im Bremer Osten, die "Mahndorfer Kurve", könnten künftig Züge zwischen Vegesack und Rotenburg verkehren, ohne dass die Fahrgäste umsteigen müssen.

Als kontraproduktiv und imageschädigende Negativwerbung für die Bahn bezeichneten die Grünen den Aufschlag für alle Bahnbenutzer im Raum Hannover während der Expo-Zeit. "So vergrault man Kunden, statt neue zu gewinnen," kritisiert der niedersächsische Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel.

Die Landtagsfraktionen aus Hannover und Bremen vereinbarten gestern eine gemeinsame Arbeitsgruppe, die Vorschläge für länderübergreifende Projekte aufgreifen und vorantreiben soll. Dieter Mützelburg betont: "In zahlreichen Gremien wurden zwar viele Projekte vorgeschlagen, aber nicht realisiert. Ohne verbindliche Kosten- und Zeitrahmen werden diese Projekte nie umgesetzt."