Respekt, Herr Intendant!

Wie die Dinge jetzt stehen, wird Karl-Heinz Klostermeier mit Sicherheit weit über den 1. Mai 1999 hinaus Radio Bremen leiten. Mitte 2000 wäre seine Dienstzeit regulär zu Ende gewesen. Das bedeutet: die Änderung des Radio-Bremen-Gesetzes, mit der die große Koalition Klostermeier aus dem Amt hieven wollte, läuft nun praktisch ins Leere. "Was vom Hineinregieren des Rathauses mit dem Mittel einer Gesetzesänderung bleibt, ist ein riesengroßer Schaden für Radio Bremen nach innen und nach außen", erklärt der medienpolitische Sprecher der bündnisgrünen Bürgerschaftsfraktion Dr. Hermann Kuhn. Die Entscheidung von Intendant Klostermeier, der Bitte des Rundfunkrats zu entsprechen, verdient höchsten Respekt. Angesichts der schwierigen Lage im Kampf um die Existenzgrundlagen des Senders hoffen die Bündnisgrünen nun auf besonnene Zusammenarbeit aller Beteiligten. Unangemessener Zeitdruck bei den anstehenden Personalentscheidungen verbietet sich genauso wie Kooperationsabsagen einzelner Gruppen. "Aber auch das Direktorium muß sich fragen lassen, ob die Beurlaubung eines Rundfunkredakteurs nicht eine - korrigierbare - Kurzschlußhandlung war."