Drastischer Anstieg der Ozonwerte - Fuß vom Gas

Die aktuellen Bremer Ozonwerte haben eine alarmierende Höhe erreicht: An der Theodor-Heuss-Allee wurden am vergangenen Sonntag 182 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft gemessen. Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der grünen Fraktion, fordert die Autofahrer auf, den Wagen möglichst stehen zu lassen oder zumindest das Tempo zu reduzieren: "Die Gesundheitsgefährdung durch hohe Ozonwerte ist nachgewiesen. Der Autoverkehr als Hauptverursacher des Sommersmogs ebenfalls. Die geltende Ozonverordnung mit ihrem viel zu hohen Grenzwert (240 Mikrogramm Ozon) ist ein Papiertiger. Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Fahrverbote wird es deshalb nicht geben. Ich appelliere an die Autofahrer, freiwillig den Fuß vom Gas zu nehmen und wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen."

Die Politikerin verweist in diesem Zusammenhang auf Pläne von Bundesum-weltminister Jürgen Trittin, das Ozongesetz zu verschärfen. Geplant sind Tempolimits zur Senkung des Sommersmogs ab 180 Mikrogramm Ozon. "Ein Schritt in die richtige Richtung, der leider erst im nächsten Sommer Konsequenzen nach sich ziehen wird."

Die Weltgesundheitsorganisation hält im übrigen einen Grenzwert von 120 Mikrogramm für gerade noch akzeptabel. Schon ab diesem Wert kann die Lunge geschädigt werden, und es vermehren sich Allergien und Asthma. Bei Kindern ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung. Amerikanische Untersuchungen haben eine deutliche Zunahme der akuten Asthmaanfälle bei steigender Ozonkonzentration festgestellt. Reizungen der Augen, Hustenreiz, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen sind ebenfalls häufig genannte Beschwerden.