Bundesstiftung zur Entschädigung für NS-Zwangsarbeit - Land soll sich beteiligen

Bundesstiftung zur Entschädigung für NS-Zwangsarbeit - Land soll sich beteiligen

Die Opfer der NS-Zwangsarbeit warten bis heute - 55 Jahre nach Kriegsende - auf eine angemessene Entschädigung. Allein nach Bremen wurden rund 70.000 Menschen als Zwangsarbeiter verschleppt und ausgebeutet. Profitiert vom Leiden der Opfer haben alle staatlichen Stellen und alle Berufszweige, von der Rüstungsindustrie bis zum Bauern. Die Grünen begrüßen deshalb ausdrücklich, daß der Senat die geplante Bundesstiftung zur Entschädigung für NS-Zwangsarbeit unter Einbeziehung der Industrie unterstützen will. Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Hermann Kuhn fordert die Landesregierung auf, sich auch finanziell an der Bundesstiftung zu beteiligen: "Das Land Bremen und die Kommunen waren Nutznießer der Zwangsarbeit. Sie stehen damit in der Pflicht zur Wiedergutmachung, soweit das überhaupt möglich ist. Dieser Frage weicht der Senat noch aus", kritisiert Kuhn bezugnehmend auf die heute veröffentlichte Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Grünen zur Entschädigung von Zwangsarbeitern.

Positiv bewerten die Grünen den geplanten Bremer Hilfsfonds für dringende Hilfen und humanitäre Gesten im Einzelfall. Kommentar von Hermann Kuhn: "Als Überbrückungsmaßnahme ist der Fonds eine gute Sache. Bremische Unternehmen, deren Vorläufer von der Zwangsarbeit profitierten, müssen sich ihrer Verantwortung endlich stellen und sich an solchen humanitären Soforthilfen finanziell beteiligen."