Büropark Vahr/Oberneuland wird gegen allen Widerstand durchgesetzt
Büropark Vahr/Oberneuland wird gegen allen Widerstand durchgesetzt
"Naturschutz, Naherholung und innerstädtische Entwicklung werden bei den bevorstehenden Entscheidungen der großen Koalition Fremdworte sein", kommentiert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Lisa Wargalla, die bevorstehenden Beschlüsse zur Bebauung an der Franz-Schütte-Allee. Über die Köpfe der Menschen in der Vahr und Oberneuland hinweg und sogar gegen die eigene SPD-Basis werden die Beschlüsse Anfang nächster Woche durchgepeitscht. Nur einen Tag vor der Sitzung der Stadtbürgerschaft soll die Umweltdeputation in einer Sondersitzung die Aufhebung des Landschaftsschutzes beschließen, obwohl bis heute keine Alternativen- und Bedarfsprüfung vorliegt.
Fast 60 EinwenderInnen haben sich gegen die Aufhebung des Landschaftsschutzes gewandt. Ihren aufkeimenden Hoffnungsschimmer durch den Protest der SPD-Basis will die große Koalition jetzt ersticken. Mit zig Millionen wurden die Flächen angekauft und so Fakten geschaffen, die jetzt als unumkehrbar eingeschätzt werden.
Der Bedarf an "eigengenutztem Büroraum" wird von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft lediglich geschätzt: Er soll fünfmal höher sein als noch 1995 vermarktet wurden. "Hier bleibt die Gesellschaft nicht nur jeden Beweis schuldig - zudem wird ignoriert, daß das von der Grünen Fraktion kritisierte Auslaufen der Zweckentfremdungsverordnung die gewerbliche Nutzung von Eigenimmobilien auch in den Stadtteilen wesentlich erleichtert hat", erläutert Wargalla. Die in der Deputationsvorlage erwähnte Nachfrage in Schwachhausen zeigt, daß gerade die integrierten Lagen von Dienstleistern bevorzugt werden. Die Antwort auf diesen Bedarf ist gerade nicht die grüne Wiese. Stattdessen sollen kleine, integrierte Maßnahmen für hochwertige Büroimmobilien z. B. auf dem Haven Höövt, AG-Weser- oder Cambrai-Kasernen-Gelände in Huckelriede entwickelt werden. "Wir wollen keine neuen Trabantenstadtteile, die ohne Anschluß mit Bus und Bahn geplant werden und nachts aussterben", stellt Lisa Wargalla klar.