Bericht

Kirchentag in Bremen mit grünen Themen

Kirchentag in Bremen mit grünen Themen

Kirchentag

Kirchentag

Die Planungen laufen auf Hochtouren, 50.000 Mitwirkende bereiten sich vor, über eine Millionen Besucher erwarten die VeranstalterInnen – der Kirchentag kommt nach Bremen. Auf Einladung der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben nun die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Dr. Ellen Ueberschär, und der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, vorab über die Planungen für das Großereignis im Mai informiert.

"Zentrale Anliegen des Kirchentages stimmen mit urgrünen Themen überein. Die Zusammenarbeit mit unserem grünen Ressort für Bau und Verkehr, dem die Genehmigungen der zahlreichen und zum Teil unkonventionellen Aktivitäten obliegt, funktioniert zur Freude aller Beteiligten einwandfrei", so Matthias Güldner, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Moderator des Informationsabends im Forum Kirche.

Groß geschrieben wird beim Kirchentag der Umweltaspekt. Die OrganisatorInnen setzen in punkto Mobilität auf den ÖPNV und aufs Fahrrad. Erstmalig in der 32-jährigen Geschichte des Kirchentages gibt's ein Fahrradprojekt in Kooperation mit dem ADFC. So können auch auswärtige BesucherInnen bequem zwischen den Veranstaltungsorten per Rad pendeln. Dafür werden ab sofort Fahrrad-Spenden gesucht. Bremen gibt extra einen Stadtplan mit Radwegen heraus, der auch die neuen Radrouten durch die Überseestadt enthält. Die ökologische und faire Beschaffung ist ebenfalls ein Bestandteil der Nachhaltigkeitsphilosophie des Kirchentags. Dabei geht es nicht nur um eine Sensiblisierung für das Thema. Sondern die VeranstalterInnen leisten bei der Versorgung der vielen TeilnehmerInnen einen praktischen Beitrag dazu. Und natürlich setzt der Kirchentag auch auf Barrierefreiheit. Zudem wird es einen Open-Air-Gottesdienst in leichter Sprache geben. Die Erfahrungen zeigen, dass dieses Angebot auch gerne von Familien mit Kindern wahrgenommen wird.

Insgesamt wird der Kirchentag einem Festival gleichen, das mit einem vielfältigen Kulturprogramm über die gesamte Stadt verteilt stattfindet. Die inhaltliche Ausrichtung des Kirchentages unter der Losung 'Mensch, wo bist Du?' erstreckt sich auf zahlreiche Projekte, deren Vorbereitung in Absprache mit den hiesigen Kirchengemeinden erfolgt und nur mit Hilfe der vielen Ehrenamtlichen umgesetzt werden kann. "Der Kirchentag lebt von den Menschen, von denen er gemacht wird", erklärt Generalsekretärin Ellen Ueberschär im Hinblick auf die Bremische Evangelische Kirche (BEK) als Gastgeberin.

Ihr Schriftführer Renke Brahms wies ausdrücklich auf das Schwerpunktthema 'Armut und Reichtum' hin. Auf dem Kirchentag werde es deshalb eine Podienreihe zur gerechten Teilhabe geben. Einen ganz praktischen Ansatz dazu bietet die Initiative der BEK unter dem Motto 'Kirchentag für alle': Finanzschwächeren Menschen soll ermöglicht werden, für fünf Euro pro Tag am Programm des Kirchentages teilnehmen zu können.

Frank Willmann, kirchenpolitischer Sprecher der Grünen, begrüßte die Öffnung des Kirchentages in die Stadt – sowohl bezogen auf die geplanten gesellschaftspolitischen Diskussionen und die Einbeziehung marginalisierter Gruppen, als auch im Hinblick auf die Auswahl der Veranstaltungsorte wie etwa den Eurohafen in der Überseestadt. "Der interreligiöse Dialog zwischen den Religionen, aber auch zwischen Gläubigen und Atheisten ist eine Chance für unsere Stadt. Die Begegnungsmöglichkeiten, die der Kirchentag mit sich bringt, sollte von jedermann und jederfrau genutzt werden. Der Mensch und das Menschsein stehen im Mittelpunkt des Bremer Kirchentages, unabhängig der jeweiligen Coleur", betont Fraktionsvorsitzender Matthias Güldner.