Große Anfrage „Wird die Corona-Pandemie geschlechtergerecht bewältigt?"
Seit vielen Monaten führt die Corona-Pandemie zu einem Ausnahmezustand, der deutlicher denn je bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sichtbar werden lässt. Trotz aller Unterstützungen, im Beruflichen wie im Privaten, ist schon jetzt zu befürchten, dass Frauen* bei den Maßnahmen zur Abmilderung der Krisenfolgen ins Hintertreffen geraten. In einer Großen Anfrage fragen die Regierunsgfraktionen den Senat daher u. a.: Welche Auswirkungen sind durch die Corona-Pandemie bisher auf die unterschiedlichen Erwerbslagen der Geschlechter zu beobachten und welche Konsequenzen zieht der Senat daraus? Die zuständige Abgeordnete ist Henrike Müller.
Die Große Anfrage vom 15. Dezember 2020, Drucksache 20/761 und die Antwort des Senats vom 02. März 2021, Drucksache 20/853
Henrike Müller: „Die Pandemie wird nicht geschlechtergerecht bewältigt und geht zu Lasten der Frauen, das geht ganz klar aus der Antwort des Senats hervor. Auch wenn die Große Anfrage vielleicht ein bisschen verfrüht gestellt war, so ermöglicht die Antwort des Senats dennoch ein grobes Bild und zeigt anhand einzelner Punkte, wo wir genauer hingucken und ansetzen müssen. Die Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Frauen. Viele Frauen, insbesondere Mütter, haben sich laut zu Wort gemeldet und eindringlich geschildert, dass die Pandemie zu ihren Lasten geht und sich dauerhaft negativ auf ihre Karrierechancen, aber auch das Frauenbild auswirken wird. Der Senat stellt in seiner Antwort fest, dass Männer zwar in höherem Maße von einem Verlust des existenzsichernden Arbeitsplatzes betroffen waren; Frauen waren aber stärker von dem Verlust geringfügiger Beschäftigung betroffen. Ich bin erleichtert, dass der Senat sich als Konsequenz aus der Pandemie entschlossen hat, die Gelder aus dem Bremen Fonds geschlechtergerecht zu verteilen.“