Große Anfrage „Unterstützungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche“

Große Anfrage „Unterstützungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche“

Die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen stellt das Land Bremen vor besondere Herausforderungen. Grüne und SPD wollen nun mit einer Großen Anfrage an den Senat in Erfahrung bringen, wie Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen etc. auf die Belange der Geflüchteten eingehen, welche Maßnahmen zu Gunsten der seelischen Gesundheit ergriffen werden und welche professionellen Unterstützungsangebote bestehen. Zuständig für die Grünen ist die gesundheitspolitische Sprecherin Kirsten Kappert-Gonther.

Die Große Anfrage vom 23. November 2016, Drucksache 19/843, und die Antwort des Senats vom 31. Januar 2017, Drucksache 19/926

In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 15. Februar 2017 wurde die Große Anfrage diskutiert.

Kirsten Kappert-Gonther betonte in der Parlamentsdebatte am Mittwoch, dass entscheidend das Angebot ist, das Bremen und Bremerhaven bereithalten: „Kinder und Jugendliche, die Schlimmstes erlebt haben – die Schrecken des Krieges und der Entwurzelung – brauchen Unterstützung. Am besten können sie ihre Erfahrungen im Alltag verarbeiten, in Kita und Schule.“ Hier werde von Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern gute Arbeit geleistet. Wenn Kinder besondere psychotherapeutische Hilfen benötigt, bieten die Kinder- und Jugendpsychiatrische Beratungsstelle und Institutsambulanz, Refugio und die Kinder- und Jugendpsychiatrische Abteilung des Klinikum Bremen-Ost ein gutes, differenziertes Angebot. Allen handelnden Personen hat Kirsten Kappert-Gonther im Namen der gesamten Grünen-Fraktion ihren großen Dank ausgesprochen. 

Erkennbar sei aber auch, dass die Akteure am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiteten. Nach Einschätzung Kappert-Gonthers sei damit zu rechnen, dass der Unterstützungsbedarf noch zunehmen werde. „Schwere Traumatisierungen treten häufig erst nach einer gewissen Zeit zutage.“ Hier entstehe also Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten. Die Unterstützung durch Familienhabammen ist besonders wichtig, hier sieht Kirsten Kappert-Gonther die Notwendigkeit, das bestehende Angebot auszuweiten.

Eine zusätzliche Herausforderung, der aus grüner Sicht noch weitere Anstrengungen zu widmen sind, ist die der Verständigung. „Kinder lernen glücklicherweise schnell. Und doch bestehen zunächst Sprachbarrieren.“ Zwar seien erste gute Erfahrungen mit VideodolmetscherInnen gemacht worden, doch würden gerade für Kinder noch mehr Vor-Ort-Kräfte, benötigt – sowohl Dolmetscherinnen und Dolmetscher als auch muttersprachliche Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.