Große Anfrage „Hospiz- und Palliativversorgung in Bremen“

Große Anfrage „Hospiz- und Palliativversorgung in Bremen“

Mit einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung wächst auch der Bedarf an Sterbe- und Trauerbegleitung in Hospizen und an schmerztherapeutischer Behandlung am Lebensende (Palliativmedizin). Die Große Anfrage der rot-grünen Koalition, an der die Gesundheitspolitikerin Kirsten Kappert-Gonther und die sozialpolitische Sprecherin Susanne Wendland mitwirkten, beschreibt die Situation und die Anforderungen und fragt den Senat, wie er darauf gerüstet ist. In der Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) am 24. August 2016 wurde die Große Anfrage diskutiert.Kirsten Kappert-Gonther warf zunächst einen Blick in die Vergangenheit: Lange war die Beschäftigung damit, dass wir alle zum Tode hinleben, derart tabuisiert, dass sich eine ganze Gesellschaft im Grunde geweigert hat, sich damit zu beschäftigen, wie es gehen kann, Menschen gut und würdevoll beim Sterben zu begleiten. Kappert-Gonther schilderte aus eigener Erfahrung als junge Medizinstudentin, wie Menschen in Krankenhäusern zum Sterben in den Materialraum geschoben wurden, damit sie den Stationsalltag nicht störten. Heute sind wir gesellschaftlich deutlich weiter, was das Verdienst von Menschen ist, die unermüdlich für eine gute Sterbebegleitung kämpfen. Im Jahr 2015 ist das Hospiz- und Palliativgesetz in Kraft getreten, womit endlich alle gesetzlich Versicherten Anspruch auf Palliativversorgung haben.Worum geht es dabei? Menschen, die so schwer krank sind, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist, bedürfen einer Versorgung, bei der es nicht mehr, wie sonst in der Mediziin, um Heilung oder Lebensverlängerung geht, sondern um den bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität, um Nähe, um Zuwendung und um Linderung von Schmerzen.Die Versorgungslage in Bremen ist jedoch noch nicht ausreichend für den Bedarf – weder für die Sterbebegleitung zu Hause noch für die Betreuung in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, wo immer noch die meisten Menschen sterben. Es muss also viel mehr investiert werden in Pflegepersonal und in die Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften.Die Große Anfrage vom 13. Mai 2016, Drucksache 19/430, dazu die Antwort des Senats vom 22. Juni 2016, Drucksache 19/654