Antrag „Unterstützungsangebote für Geflüchtete in Wohnquartieren durch Personalverlegung ausweiten“

Viele geflüchtete Familien haben auch nach der Vermittlung aus den Gemeinschaftsunterkünften in eigene Wohnungen Unterstützungsbedarf in Alltagsangelegenheiten. Bremen hat deshalb ein ambulantes Betreuungssystem aufgebaut. Da die Stellen-Verteilung in den Bremer Stadtteilen sehr unterschiedlich ist, bedarf es nach Ansicht von Grünen und SPD einer Umschichtung des Angebotes. Die Regierungsfraktionen fordern den Senat nun u.a. auf, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. Zuständig ist die flüchtlingspolitische Sprecherin Kebire Yildiz.

Der Antrag vom 26. April 2018, Drucksache 19/769 S


In der Sitzung der Stadt-Bürgerschaft vom 11. Dezember 2018 wurde der Antrag beschlossen.

Kebire Yildiz: „Um eine möglichst frühe Integration in die Gesellschaft zu fördern, müssen Asylsuchende nur drei Monate in einem Übergangswohnheim verbringen und können dann in eine eigene Wohnung umziehen. Das Ankommen im Quartier ist ein wichtiger Grundstein für die Integration. Die Kehrseite ist, dass viele Geflüchtete nach so kurzer Zeit noch gar nicht richtig vertraut sind mit den Regeln der Gesellschaft und Unterstützung beim Bewältigen ihres Alltags brauchen. Das gilt für Behördengänge und die Stromanmeldung ebenso wie für den Arztbesuch, die Anmeldung der Kinder in Kitas und Schulen oder auch bei Fragen zur Qualifizierung für den Arbeitsmarkt. Die Sprach- und IntegrationsmittlerInnen haben selbst einen Migrationshintergrund, überwinden Sprachbarrieren und zeigen den Geflüchteten, wie diese Stadtgesellschaft tickt. Ohne diese Brückenbauer und Lotsen, die aufgrund ihrer Sprach- und Kulturkenntnisse auch die ‚Ankommen im Quartier‘-Anlaufstellen zielgenau unterstützen können, würden viele Geflüchtete hier nur schwer zurechtkommen. Erfolgreiche Integration findet im Alltagsleben statt. Deshalb wollen wir diese Unterstützungsangebote ausweiten und personell durch ehemalige MitarbeiterInnen der Übergangswohnheime verstärken.“