Antrag „Unterrichtsqualität steigern und Leistung entwickeln – ein Bremer Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungsbereich gründen“

Antrag „Unterrichtsqualität steigern und Leistung entwickeln – ein Bremer Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungsbereich gründen“

Obwohl in der Vergangenheit zahlreiche Verfahren und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung im Schulbereich auf den Weg gebracht wurden, schneidet Bremen im Ländervergleich weiterhin schlecht ab. Das zeigt eine neue IQB-Studie. Zwar wurde die Schulreform analytisch intensiv begleitet, doch die vielen weiteren bildungspolitisch relevanten Vorhaben im schulischen wie im frühkindlichen Bereich wurden bislang nicht in ein umfassendes Monitoring-System eingebettet. SPD, Grüne und LINKE fordern den Senat daher auf, ein Konzept für die Gründung eines Instituts für Qualitätsentwicklung in Bremen (IQHB) vorzulegen. Zuständig für die Grünen ist Matthias Güldner, bildungspolitischer Sprecher der Grünen. Der Antrag vom 7. November 2017, Drucksache 19/1344, Neufassung der Drucksache 19/1278 vom 25. Oktober 2017

In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 8. November 2017 wurde der Antrag beschlossen. In der Plenardebatte machte Matthias Güldner klar, dass es an den schlechten IQB-Ergebnissen nichts schönzureden gebe: „Der Verweis auf die sozio-strukturell schwierige Situation in Bremen und Bremerhaven ist faktisch korrekt, er darf aber auf keinen Fall als Rechtfertigung für Politik, Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler angeführt werden.“ Es sei vielmehr erforderlich, die eigentlichen Probleme in unserer Bildungslandschaft in den Blick zu nehmen: „Immer mehr Geld in die immer selben Strukturen geben oder das Herumdoktern an den Strukturen allein ist keine Lösung“, so Matthias Güldner. Vielmehr müsse das evaluiert werden, was am wichtigsten ist: der Unterricht – didaktisch, pädagogisch und inhaltlich. Die Grünen-Fraktion hält das selbstständige, forschende Lernen weiterhin für einen guten Ansatz und auch für die Lernfortschrittsberichte anstatt klassischer Noten habe es zum Zeitpunkt ihrer Einführung gute Gründe gegeben. Es stelle sich laut Matthias Güldner inzwischen aber die Frage, ob diese Konzepte auch wirklich für alle Schülerinnen und Schüler gleich gut geeignet sind. Zweifel erscheinen der Grünen-Fraktion inzwischen nicht unbegründet, da jene Ansätze beträchtliche sprachliche Fähigkeiten und Kulturfertigkeiten voraussetzen. Dieser Eindruck müsse nun von Fachleuten weiter geprüft werden. Bei eventuell nötigen Kurskorrekturen in der Bildung schrecke die Grünen-Fraktion dann auch nicht vor der Anpassung eigener Überzeugungen zurück, so Matthias Güldner. „Alles gehört auf den Prüfstand!“