Antrag „Mehr „Essbare Stadt“-Projekte für Bremen"

Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene essen oft und gerne Obst und Gemüse. Doch viele von ihnen haben selten bis nie gesehen, wie ihr Essen entsteht, also z.B. dass eine Gurke an einer einjährigen Gemüsepflanze wächst, ein Apfel am Baum – und dort direkt gepflückt werden kann – oder eine Möhre bei der Ernte aus dem Boden gezogen werden muss. Für eine bessere Identifikation mit Lebensmitteln ist es wichtig, dass bereits Kinder lernen, wie ihr Essen erzeugt wird und woher es stammt. Durch ein höheres Bewusstsein und Verständnis entsteht auch mehr Wertschätzung für Lebensmittel, was u.a. zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten beitragen kann. Lebensmittel eigenhändig zu ernten, bereitet zudem oft viel mehr Freude als der einfache Kauf im Laden. Aus diesem Grund fordern die Regierungsfraktionen den Senat auf, ein Gesamtkonzept „Essbare Stadt“ unter ökologischen und auch sozialen Gesichtspunkten zu entwickeln. Der zuständige Abgeordnete ist Jan Saffe.

Der Antrag vom 05. Mai 2021, Drucksache 20/448 S


In der Sitzung der Stadtbürgerschaft vom 06. Juli 2021 wurde der Antrag beschlossen.

Jan Saffe: „Die beschlossene Ausweitung der ‚Essbare Stadt’-Projekte nützt der ökologischen Vielfalt. Zugleich unterstützen wir damit die vielen Menschen, die die Stadt mit dem gemeinsamen Gärtnern bunter machen wollen. Urban Farming verbessert die Biodiversität. Mehr Streuobstwiesen sind gut für Bienen und andere bedrohte Insekten. Der Anbau von Obst und Gemüse in Kita- und Schulgärten vermittelt Kindern, wie Essen erzeugt wird. Dadurch entsteht mehr Wertschätzung für Lebensmittel als beim Einkauf im Supermarkt. Das kann dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Vor allem aber macht das gemeinsame Gärtnern auf öffentlichen Flächen im Quartier auch Spaß und fördert den Gemeinschaftssinn. Nicht zuletzt wird die verdichtete Stadt durch die Pflanzen und ihre Blütenpracht attraktiver.“