Antrag „Kurze Wege zur Arbeit bewahren – Die gemischte Stadt stärken, neue Orte der Produktiven Stadt identifizieren"

In einem gemeinsamen Antrag der Koalitionsfraktionen fordern diese den Senat u. a. auf, in Abstimmung mit dem Magistrat eine Strategie zur Sicherung der Vielfalt der Arbeitsstätten in den gemischten Stadtteilen in Bremen und Bremerhaven zu entwickeln. Der zuständige Abgeordnete ist Robert Bücking.

Der Antrag vom 04. Oktober 2022, Drucksache 20/1616


In der Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) vom 26. Januar 2023 wurde der Antrag beschlossen.

Robert Bücking: „'Neue Orte der produktiven Stadt' ist der etwas sperrige Titel für eine wirkliche und weitreichende Innovation in der Stadtentwicklungspolitik. In der Stadtentwicklung war es seit vielen Dekaden die Tendenz die Funktionen zu sortieren. Wohnen hier, Gewerbe dort, Freizeit, Kultur und Einkaufen möglichst am nächsten Ort. Diese Funktionstrennung wurde von starken Rechtssystemen getrieben. Dem Baugesetzbuch, der Baunutzungsverordnung und den BIMSCH Verordnungen, die das  Wohnen vor lautem Freizeitvergnügen und dem Lärm und Gestank der gewerblicher Arbeit schützen wollen. Für die Planer und Investoren war das eine einfache Welt. Für die Entwicklung einer lebendigen und produktiven Stadt war das nicht gut. Mit den 'Neuen Orten der produktiven Stadt' wollen wir da eine Trendwende in Gang setzen. Im Tabak Quartier in Woltmershausen ist es zusammen mit dem Investor Justus Grosse gelungen in den alten Gemäuern der Fabrik Wohnen, Kultur und Arbeit zusammen zu bringen. Eine große Zahl von kleine Firmen hat sich angesiedelt, start ups aus allen Branchen. Die Produktivität von diesem Stückchen Stadt ist sehr hoch. Das spart knappe Fläche, das spart Verkehr, das schafft Kontakte, erzeugt die Erfahrung einer lebendigen, komplexen Stadt. Bremen will dieses Potential systematisch nutzen. Mittlerweile sind 10 Orte identifiziert, die nach diesem Vorbild entwickelt werden sollen. Nun sollte Niemand glauben, dass das ein Spaziergang wird. Aktuell gibt es einen dramatischen Einbruch beim Wohnungsneubau. Damit fehlt den Projekten ein wesentlicher Baustein. Eine Lösung für dieses Problem wird intensiv beraten. Mit Sicherheit eine wichtige Aufgabe für die nächste Legislatur."