Antrag „Für Artenvielfalt, Tierschutz und Pandemieprävention: Lebendimporten, Internethandel und Exotenbörsen ein Ende setzen!"

Der Handel und Import wildlebender Tiere stellen eine Gefahr für Umwelt, Tiere und Gesundheit dar. Neben dem Klimawandel ist der Verlust der Artenvielfalt die vermutlich weltweit größte ökologische Krise. Aus diesem Grund fordern die Regierungsfraktionen gemeinsam mit der CDU den Senat u. a. auf, sich auf Bundesebene und in der EU für ein Verbot von Lebendimporten von Wildfängen einzusetzen und dabei Ausnahmen nur nach strengen wissenschaftlichen Kriterien des Artenschutzes zuzulassen. Zuständiger Abgeordneter ist Philipp Bruck.

DerAntragvom 26. Januar 2021, Drucksache 20/790


In der Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) vom 28. Januar 2021 wurde der Antrag beschlossen.

Philipp Bruck: „Rund 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten stammen aus der Tierwelt, die meisten von Wildtieren. Der Handel und die Haltung von exotischen Wildtieren tragen zur Ausbreitung solcher Krankheiten bei. Um das Risiko einer nächsten Pandemie zu verringern, muss der Import von Wildtieren unterbunden werden. Ausnahmen dürfen allenfalls noch für Tiere gelten, deren Haltung unter Aspekten von Tierschutz, Artenschutz und Gesundheitsschutz unbedenklich ist. Zugleich muss die Zerstörung natürlicher Lebensräume etwa für die Massenviehzucht der Fleischindustrie gestoppt werden. Der Raubbau an der Natur bringt Menschen in zu engen Kontakt mit Wildtieren als potenziellen Krankheitsüberträgern. Die Tiere rücken nach dem Verlust ihrer Lebensräume näher an die Städte heran. Auch die Wildtier-Märkte verstärken das Problem. Gesundheitsschutz und Ökologie sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir sollten wilde Tiere einfach wilde Tiere sein lassen. Das schützt die Gesundheit und die Artenvielfalt.“