Antrag „Bremen darf den Anschluss im Bildungsbereich nicht vollends verlieren“

Antrag „Bremen darf den Anschluss im Bildungsbereich nicht vollends verlieren“

Als Reaktion auf das erneut schlechte Abschneiden Bremens im Rahmen der IQB-Ländervergleichsstudie wollen die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen mit einem gemeinsamen Antrag ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen. Zuständig für die Grünen ist der bildungspolitische Sprecher Matthias Güldner. Der Antrag vom 7. November 2017, Drucksache 19/1346

In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 8. November 2017 wurde der Antrag beschlossen. In der Plenardebatte machte Matthias Güldner klar, dass es an den schlechten IQB-Ergebnissen nichts schön zu reden gebe: „Der Verweis auf die sozio-strukturell schwierige Situation in Bremen und Bremerhaven ist faktisch korrekt, er darf aber auf keinen Fall als Rechtfertigung für Politik, Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler angeführt werden.“ Es sei vielmehr erforderlich, die eigentlichen Probleme in unserer Bildungslandschaft in den Blick zu nehmen: „Immer mehr Geld in die immer selben Strukturen geben oder das Herumdoktern an den Strukturen allein ist keine Lösung“, so Matthias Güldner. Vielmehr müsse das evaluiert werden, was am wichtigsten ist: der Unterricht – didaktisch, pädagogisch und inhaltlich. Die Grünen-Fraktion hält das selbstständige, forschende Lernen weiterhin für einen guten Ansatz und auch für die Lernfortschrittsberichten anstatt klassischer Noten habe es zum Zeitpunkt ihrer Einführung gute Gründe gegeben. Es stelle sich laut Matthias Güldner inzwischen aber die Frage, ob diese  Konzepte auch wirklich für alle Schülerinnen und Schüler gleich gut geeignet sind. Zweifel erscheinen der Grünen-Fraktion inzwischen nicht unbegründet, da jene Ansätze beträchtliche sprachliche Fähigkeiten und Kulturfertigkeiten voraussetzen. Dieser Eindruck müsse nun von Fachleuten weiter geprüft werden. Bei eventuell nötigen Kurskorrekturen in der Bildung schrecke die Grünen-Fraktion dann auch nicht vor der Anpassung eigener Überzeugungen zurück, so Matthias Güldner. „Alles gehört auf den Prüfstand!“