Antrag „Ärztliche Versorgung besser steuern – soziale Lage in Quartieren berücksichtigen"

Antrag „Ärztliche Versorgung besser steuern – soziale Lage in Quartieren berücksichtigen“

In vielen Quartieren und Stadtteilen, in denen kränkere Menschen mit zusätzlichen Problemlagen (wie zum Beispiel Sprachbarrieren) leben, gibt es zu wenig Ärztinnen und Ärzte. Bürgerinnen und Bürger, die dort leben, müssen so weitere Wege zu ihren Haus- oder Fachärztinnen und -ärzten in Kauf nehmen. Das Land Bremen ist in lediglich zwei Planungsbezirke - Bremen und Bremerhaven - eingeteilt. Zuständig für die Planung und Vergabe der Kassenarztsitze ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Diese sieht innerhalb der beiden Planungsbezirke eine mindestens ausreichende Versorgung. Die genaue Versorgung in den einzelnen Quartieren wird dabei aber nur unzureichend berücksichtigt.

Die Koalition fordert deshalb eine kleinräumigere Bedarfsplanung. Zuständig für die Grünen ist die gesundheitspolitische Sprecherin Kirsten Kappert-Gonther.

In der Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) am 14. Dezember 2016 wurde der Antrag beschlossen. "Armut macht krank und Krankheit macht arm." Diesen wichtigen Zusammenhang betonte Kirsten Kappert-Gonther zu Beginn ihrer Rede. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen wies darauf hin, dass Bremen zwar im Vergleich zu den Flächenländern einen guten Zugang und kurze Wege in die nächste Arztpraxis oder das nächste Krankenhaus habe. Allerdings gebe es auch in Bremen und Bremerhaven eine ungerechte und ungleiche Verteilung von Ärztinnen und Ärzten, zum Beispiel bei den HausärztInnen und KinderärztInnen. Kirsten Kappert-Gonther forderte, dass sich das bestehende Gremium aus Kassen, Kassenärztlichen Vereinigungen, Kammern und Verwaltung mit der Frage beschäftigen sollte, wie in Bremen eine größere Gerechtigkeit bei der Gesundheitsversorgung hergestellt werden kann. In Stadtteilen mit vielfach chronisch und mehrfach Kranken werde in den Praxen zusätzlich zur ärztlichen Arbeit noch auf vielfältige lebenspraktische Problemlagen eingegangen, häufig bestünden Sprachbarrieren. Ein Patient oder eine Patientin benötige also deutlich mehr Zeit in der Praxis. In diesen Stadtteilen sie eine höhere Zahl von HausärztInnen und KinderärztiInnen erforderlich. Kirsten Kappert-Gonther hob die Bedeutung von Präventionsangeboten hervor und machte darauf aufmerksam, dass solche Angebote bisher eher den gesünderen Menschen zugute kämen. Diese Schieflage müsse unbedingt behoben werden. Daher gelte es nun, das Präventionsgesetz entsprechend konsequent umzusetzen. Der Antrag vom 01. November 2016, Drucksache 19/812