Windrad-Debatte in Arsten: Für Grüne steht Lärmschutz im Fokus

Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächen-Nutzungsplans will Bremen auch neue Windstandorte ausweisen. Einer davon ist in Arsten, zwischen Autobahn und Ochtum in der Marsch. Die beiden Abgeordneten der Grünen-Bürgerschaftsfraktion Linda Neddermann und Anne Schierenbeck haben sich am Montagabend zusammen mit der Stadtteilgruppe der Grünen vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. Anwohner kritisieren den geplanten Standort. Aus der Nachbargemeinde Weyhe kommt ebenfalls Kritik an den Planungen. Der Vorschlag der Grünen ist daher, sich mit der Nachbargemeinde zu verständigen, um einen Standort zu finden, der möglichst weit weg liegt von der Wohnbebauung und die Belange des Natur- und Landschatzschutzes berücksichtigt. Die Arster Bürgerschaftsabgeordnete Linda Neddermann betont: „Wir wollen eine nachhaltige Planung, die nicht zu zusätzlichen Belastungen für die Bevölkerung führt. Die Menschen hier in Kattenesch und Obervieland leiden schon genug unter dem Lärm der Autobahn und des Flughafens. Da die Windanlagen am Rand eines Landschaftsschutzgebiets geplant sind, muss zudem geprüft werden, ob Vögel oder Fledermäuse betroffen wären.“

Genehmigungsfähig sind die Anlagen nur, wenn sowohl beim Lärmschutz als auch hinsichtlich des Schattenwurfes der Anlagen strenge Grenzen eingehalten werden. „Neue Windanlagen sind viel leiser als alte Anlagen. Ich gehe eigentlich davon aus, dass man die Anlagen kaum hören würde. Aber mit einem Abstand von rund 400 Metern stünden die Anlagen sehr dicht an der Wohnbebauung. Da könnte es sein, dass sowohl wegen der Schalls als auch wegen des Schattenwurfes die Anlagen zu bestimmten Zeiten abgestellt werden müssen. Das ist technisch möglich, aber senkt natürlich den Stromertrag. Noch steht nicht fest, wo genau die Anlagen stehen können. Unter Berücksichtigung von Lärmschutz, Schattenwurf und Naturschutz hoffen wir, dass ein optimaler Standort gefunden werden kann“, so die energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck.

Der Ausbau der Windkraft hat eine große Bedeutung für den ökologischen Umbau der Stromerzeugung, denn noch kommt in Bremen der größte Teil des Stroms aus Kohlekraftwerken. Die Grünen wollen bis 2030 die Stromversorgung komplett auf Erneuerbare Energien umstellen.