Pressemitteilung

Grundwasser-Kontamination: Keine Entwarnung in Frage

Farge/Rönnebeck. Aufgrund einer Grundwasser-Kontamination in der weiteren Umgebung des Tanklagers Farge sollten die Anwohner weiterhin darauf verzichten, das Wasser aus Gartenbrunnen zum Spielen für ihre Kinder oder auch zum Blumengießen zu verwenden. Die aufwändige Reinigung des Grundwassers kann zehn Jahre und mehr dauern. Das geht aus einem Verwaltungsbericht hervor, den die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete Maike Schaefer (Grüne) für die Umweltdeputation verlangt hatte. Unklar sind bisher noch die genaue Ursache und damit die Verantwortlichen für die Kontamination. „Es ist gut, dass die Sanierung des Grundwassers umgehend begonnen wurde. Wir erwarten aber auch, dass die Ursache möglichst rasch gefunden wird. Erst das ermöglicht, dass das Verursacherprinzip bei der teuren Sanierung Anwendung findet. Das ist auch wichtig, weil wir im gesamten Stadtgebiet z.B. wegen Altlasten immer wieder Verunreinigungen des Grundwassers feststellen und kostenträchtige Sanierungen zum Schutz von Mensch und Umwelt durchführen müssen“, so Maike Schaefer. Das Grundwasser ist u.a. mit Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol verseucht, wie 2007 bei einer Untersuchung am Tanklager herauskam. 2008 schließlich wurde festgestellt, dass sich diese Schadstoffe im Grundwasser bis in die Wohngebiete ausgebreitet haben. Menschen können diese Schadstoffe etwa durch die Verdunstung beim Rasenwässern über die Atemluft und beim Plantschen über die Haut aufnehmen. Mögliche gesundheitsschädliche Folgen sind u.a. Reizungen der Augen, Haut und Atemwege. Benzol gilt außerdem als krebserregend. Diese Kohlenwasserstoffe dienen im Benzin zur Erhöhung der Oktanzahl und werden auch als Löse- und Entfettungsmittel eingesetzt. Offenbar befindet sich die Hauptquelle für die Verunreinigung am Verladebahnhof II im Tanklager. Nach bisheriger Auskunft der Bundeswehr werden im Tanklager nur Diesel und Flugkraftstoff umgeladen. Seit Juli 2010 werden die Schadstoffe dort mit einem speziellen Verfahren abgeschöpft.