Gesundheit

Geno-Umstrukturierung: Pläne für Krankenhaus Ost überzeugen Grüne nicht

Die Grünen-Fraktion befürwortet das lange angemahnte Konzept zur betriebswirtschaftlichen Effizienzsteigerung der Gesundheit Nord (Geno), ist vom vorgesehenen Neuzuschnitt des medizinischen Angebots an den vier Klinik-Standorten aber noch nicht  überzeugt. Insbesondere die Pläne für das Krankenhaus Ost bewerten die Grünen kritisch, betont der gesundheitspolitische Sprecher Nima Pirooznia: „Der Fortbestand des Klinikums Ost darf nicht ans psychiatrische Bett gekoppelt werden. Das würde die Psychatriereform mit mehr ambulanten Angeboten konterkarieren. Auch die angedachte Verlegung der Neurologie ans Klinikum Mitte schafft Probleme. Denn der entsprechende Raumbedarf könnte nur zu Lasten des neuen Hulsberg-Quartiers umgesetzt werden. Das bremst die Stadtentwicklung mit bezahlbarem Wohnraum aus. Für spezielle OPs wie z.B. am Herzen oder komplizierte chirurgische Eingriffe ist die Konzentration im Klinikum Links der Weser sinnvoll, weil die Spezialisierung eine höhere Behandlungsqualität und wirtschaftliche Vorteile bedeutet. Allerdings muss in Ost für die zunehmende Bevölkerung weiterhin eine Klinik mit Notfall- und Basisversorgung erhalten bleiben. Nicht der Wunsch nach Zentralisierung ist allein entscheidend, sondern auch die seit Jahren angemahnte  Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu den Auswirkungen einzelner Schritte.“

Während die Grünen-Fraktion zum im zweiten Schritt vorgesehenen Neuzuschnitt der Klinikstandorte noch Vorbehalte hat, hält sie die im ersten Schritt anstehenden betriebswirtschaftlichen Vorhaben für überfällig. „Während beim Pflegepersonal auf den Stationen keine Abstriche gemacht werden dürfen, ist der Abbau des überzähligen Verwaltungsapparates ein richtiger Schritt. Ebenso müssen das Belegungs- und Entlassungsmanagement auf den Stationen deutlich verbessert und die Besetzungspläne in den klinischen Diensten verändert werden. Hier hat die Geno-Leitung noch viele Hausaufgaben zu erfüllen. Dies ermöglicht auch, die Auswirkungen der angedachten Umstrukturierung der vier Klinikstandorte noch detaillierter unter die Lupe zu nehmen und am Ende eine gute Entscheidung im Sinne der Patientinnen und Patienten zu treffen“, so Nima Pirooznia.