Schulleistungsvergleich: Reformweg konsequent weiter gehen

Schulleistungsvergleich: Reformweg konsequent weiter gehen

Zum schlechten Abschneiden der Bremer Neuntklässler beim bundesweiten Schulleistungsvergleich erklärt Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der Grünen: „Die Ergebnisse sind überhaupt nicht zufriedenstellend. Aber wir dürfen den Kopf jetzt nicht hängen lassen. Die Weichen für mehr individuelle Förderung sind mit unserer Schulreform gestellt. Verschiedene Maßnahmen wie die Weiterqualifizierung der Lehrkräfte, verpflichtende Sprachtests im Kindergarten, die verbindliche Sprachförderung in den Schulen und die Lesecamps sowie Leseintensivkurse sind richtig. Auf diesem Weg müssen wir weitermachen, um die Ergebnisse perspektivisch zu verbessern. Das braucht Zeit. Insbesondere für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern sind die konsequente Frühförderung und noch mehr individuelle Hilfen erforderlich. Wir müssen das Fundament stärken, damit sich der Lerneifer der Kinder besser entfalten kann. Die Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen muss enger gestaltet werden. Die Qualität vorschulischer Bildung und Erziehung muss deutlich verbessert werden. Die Ausbildung der ErzieherInnen muss den mehrfach gestiegenen Anforderungen angepasst werden. In der Grundschule sollten Deutsch und Englisch zügig ein größeres Gewicht bekommen. Nötig ist auch der weitere Ausbau der Ganztagsschulen, um mehr Zeit zur Förderung zu haben und der Bildungsbenachteiligung wirksam zu begegnen.“

Die sozialen Probleme im Stadtstaat Bremen sind nach wie vor schwieriger als in anderen Bundesländern. Die vergleichsweise große Anzahl von Kindern mit besonderem Förderbedarf stellen die Bremer Schulen vor große Herausforderungen. „Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen kann die Schule nicht alle Probleme alleine lösen. Pädagogen stoßen an ihre Grenzen, wenn Eltern nicht mitmachen. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe ist das Gebot der Stunde. Die Quartiersbildungszentren sind dabei ein wichtiger Baustein“, betont Anja Stahmann.