Studium ohne Abitur wird in Bremen leichter

Studium ohne Abitur wird in Bremen leichter

"Wer einen Meistertitel hat, schafft auch ein Hochschulexamen. Angesichts des demographischen Wandels und Fachkräftemangels kann es sich Bremen nicht leisten, auf qualifizierten Nachwuchs zu verzichten. Wir erleichtern daher den Hochschulzugang für Menschen ohne Abitur. Die neuen bundesweiten Regeln für das Studium ohne Abi sind ein Schritt in die richtige Richtung. Wir gehen in Bremen weiter: Hier muss das Studium ohne Abi keinen direkten Bezug zum bisherigen Beruf haben. Denn die Menschen müssen vor dem Hintergrund eines flexibilisierten Arbeitsmarktes die Chance haben, sich in ihrem Berufsleben umzuorientieren. Außerdem reichen zusammen fünf Jahre Ausbildung und Berufserfahrung", erklärt Silvia Schön, wissenschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, zu einem entsprechenden Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK). Der wurde heute im Wissenschaftsausschuss diskutiert.

Die KMK hat Anfang März vereinbart, dass mit dem Meistertitel fortan die allgemeine Hochschulreife verbunden ist. Wer indes eine mindestens zweijährige Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung hat, erhält nach einer bestandenen Einstufungsprüfung die fachgebundene Hochschulreife. Allerdings dürfen damit in den meisten Bundesländern nur solche Fächer studiert werden, die den beruflichen Kenntnissen entsprechen. Die Leistungen werden nach einem Studienjahr in allen Ländern gegenseitig anerkannt, was die Mobilität erhöht.

Rot-Grün hatte bereits vor einem Jahr beschlossen, in Bremen den Hochschulzugang für Menschen ohne Abitur zu erleichtern. Die entsprechende Novellierung des Hochschulgesetzes kommt demnächst ins Anhörungsverfahren. "Das Studium ohne Abi erhöht die Durchlässigkeit in unserem Bildungssystem. Bisher kommen gerade mal ein Prozent der Studierenden als beruflich Qualifizierte an die Hochschulen. Dieses Potenzial an Begabungen müssen wir besser nutzen, um im Wettbewerb zu bestehen", so Silvia Schön.