Bildungsurlaub leichter zugänglich machen

Bildungsurlaub leichter zugänglich machen

BremerInnen müssen ihre fünf Bildungsurlaubstage pro Jahr künftig nicht mehr auf einen Schlag nehmen. Stattdessen können sie ihren Anspruch stückeln. Er soll schon ab einem Tag gelten. Außerdem sollen private Bildungsanbieter zugelassen werden. Das sind zwei Kernpunkte einer Reform des Bremischen Bildungsurlaubsgesetzes, für die nun ein entsprechender Antrag vorliegt. Dazu erklärt Silvia Schön, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen: "Wir wollen mit dieser Reform erreichen, dass sich mehr Menschen weiterbilden. Das Wissen wandelt sich ständig, eine Ausbildung reicht nicht mehr fürs ganze Leben. Wir wollen den Zugang zu Weiterbildungsangeboten erleichtern, damit die Menschen ihr Wissen durch lebensbegleitendes Lernen ständig erweitern. Vom Wissenszuwachs ihrer Beschäftigten profitieren auch die Unternehmen. Wir halten es für selbstverständlich, dass ArbeitgeberInnen die Weiterbildungsbereitschaft ihrer Beschäftigten unterstützen."

Die Stückelung des Bildungsurlaubs kann nach Ansicht der Grünen dazu beitragen, dass gerade auch MitarbeiterInnen kleinerer Betriebe sich weiterbilden. "Bisher war der Bildungsurlaub für Beschäftigte kleinerer Betriebe schwierig, weil sie ihren Arbeitgebern gleich eine ganze Woche gefehlt hätten. Das hat viele ArbeitnehmerInnen abgeschreckt. Mit der Flexibilisierung wollen wir erreichen, dass sie sich ab und an wenigstens für ein Tagesseminar anmelden. Das kommt den Beschäftigten und den Unternehmen zugute", so Silvia Schön. Die Zulassung privater Bildungsanbieter soll indes die Chance der Menschen erhöhen, für sich ein passendes Angebot zu finden.

Neu ist ferner, dass Beschäftigte ihren Arbeitgebern die Inanspruchnahme von Bildungsurlaub sechs Wochen zuvor mitteilen müssen. Der Anspruch von zwei Wochen Bildungsurlaub innerhalb von zwei Jahren bleibt bestehen.