Modellprojekt startet: Rechtzeitige Hilfe für alte Menschen

Modellprojekt startet: Rechtzeitige Hilfe für alte Menschen

"Die präventiven Hausbesuche bei alten Menschen sind eine überfällige Antwort auf den demographischen Wandel. Deshalb freuen wir uns, dass nun endlich der Startschuss für das Modellprojekt fällt. Bereits heute leben knapp 60 Prozent der Hochbetagten in Bremen alleine. Wir müssen diesen Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags beistehen. Die Hausbesuche sind ein Ansatz, um ihnen frühzeitig die erforderlichen Hilfen zukommen zu lassen und so die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten. Ein wichtiger Punkt für den sozialen Zusammenhalt ist aus unserer Sicht, dass MigrantInnen in das Modellprojekt einbezogen werden", erklärt Dirk Schmidtmann, altenpolitischer Sprecher der Grünen, zum heutigen Beschluss der Sozialdeputation. Demnach soll das Modellprojekt ab Dezember 2008 beim Dienstleistungszentrum Obervieland und im Hemelinger Haus der Familie beginnen. Dabei werden auch andere Träger wie Wohlfahrtsverbände, Kirchen und das Amt für Soziale Dienste einbezogen. Die Kosten belaufen sich auf maximal 115.000 Euro.

Bei den Hausbesuchen geht es um die Gesundheitsvorsorge, Vermittlung sozialer Kontakte und ambulante Hilfen. Die Hausbesuche sollen alte Menschen rechtzeitig dabei unterstützen, ihre individuellen Probleme zu erkennen und ihnen passgenaue Hilfen vermitteln. Die Erstbesuche erfolgen bei den Menschen, die das freiwillig wünschen, durch professionelle Fachkräfte. Im weiteren Verlauf ist auch die Mitarbeit von Ehrenamtlichen möglich. Daran hat beispielsweise die Bremer Seniorenvertretung bereits ihr Interesse bekundet. Mit den präventiven Hausbesuchen wollen die Grünen dazu beitragen, dass Menschen bis ins hohe Alter selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Das Konzept fußt auf dem Grundsatz: Ambulante Hilfe vor Heimunterbringung. Nachdem die Erfahrungen mit dem Modellprojekt ausgewertet sind, soll das Angebot von Hausbesuchen in ganz Bremen als Unterstützung für alte Menschen eingeführt werden. Allein die Anzahl der über 80-Jährigen nimmt in Bremen laut Prognose bis 2020 von heute 28.000 auf dann 42.000 zu.

"Bei der Fortentwicklung des Modellprojektes halten wir es für wünschenswert, auch private Unternehmen der ambulanten Altenarbeit und Altenpflege sowie der Wohnungswirtschaft als Kooperationspartner einzubeziehen. Das würde das Konzept abrunden", so Dirk Schmidtmann.