Folter hat viele Gesichter

Folter hat viele Gesichter

Anlässlich des 'UN-Welttages der Folteropfer' ruft die migrationspolitische Sprecherin der grünen Fraktion, Zahra Mohammadzadeh, dazu auf, aller Menschen zu gedenken, die Opfer von Folter geworden sind. Der Gedenktag bezieht sich auf das Inkrafttreten der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen am 26. Juni 1987. Mittlerweile haben 145 Staaten die Konvention ratifiziert. Dennoch ist weiterhin Folter in vielen Staaten an der Tagesordnung. Laut amnesty international wird immer noch in 102 Ländern der Erde gefoltert.

Zahra Mohammadzadeh plädiert in diesem Zusammenhang für die Unterstützung der amnesty international-Kampagne 'Gold für Menschenrechte', um mit Blick auf die nahenden Olympischen Spiele in Peking konkrete Verbesserungen der Menschenrechtssituation in China einzufordern. Die blutige Niederschlagung der zumindest anfänglich friedlichen Poteste in Tibet durch chinesische Polizei- und Armeekräfte mache allzu deutlich, wie wichtig diese Kampagne ist.

Aber auch in Deutschland sei noch einiges zu tun, denn Folter habe viele Gesichter. Über die selbst von einigen namhaften Juristen jüngst in den Raum gestellte Relativierung des Folterverbots hinaus werden immer noch ZuwandererInnen in Länder abgeschoben, wo ihnen Folter drohe, so die migrationspolitische Sprecherin der Grünen. Nach Artikel 3 der auch von der Bundesrepublik ratifizierten Antifolterkonvention dürfe niemand in einen anderen Staat ausgewiesen, abgeschoben oder an diesen ausgeliefert werden, wenn stichhaltige Gründe für die Annahme bestehen, dass der oder die Betroffene dort Gefahr läuft, gefoltert zu werden.

"Körperliche Narben von Folter sind zu sehen. Die Folgen der psychischen Folter sind hingegen unsichtbar. Gerade diese Folteropfer werden im Rahmen eines Asylverfahrens bisher oft nicht erkannt. Dafür müssen wir bei der Betreuung, Beratung und Behandlung mehr sensibilisieren, damit auch diese traumatisierten Menschen ihren Rechtsanspruch besser geltend machen können", erklärt Zahra Mohammadzadeh. Sie tritt für die nachhaltige Förderung von Einrichtungen ein, die sich um Folteropfer kümmern. Insbesondere nennt Zahra Mohammadzadeh dabei die Bremer Einrichtung Refugio e.V., die seit Jahren hervorragende Arbeit in der Versorgung traumatisierter Flüchtlinge leiste.