Beratungsangebot für Eltern stärken

Beratungsangebot für Eltern stärken

"Wir müssen uns noch intensiver mit den Ursachen beschäftigen, um das Komatrinken von Jugendlichen einzudämmen. Für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol haben Erwachsene und Eltern eine wichtige Vorbild- und Erziehungsfunktion. Da manche Familien damit offenkundig überfordert sind, müssen wir gerade für sie das Beratungsangebot stärken. Wir dürfen bei der vielfältigen Präventionsarbeit nicht nachlassen. Zudem müssen wir Leistungsdruck und Perspektivlosigkeit bekämpfen. Das bedeutet beispielsweise, in den Schulen für eine kindgerechte Lernkultur zu sorgen und jungen Menschen einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen", erklärt Doris Hoch, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Fraktion, zu den aktuell veröffentlichten Zahlen zum Komatrinken in Bremen.

Das bereits geltende Verbot von Flatrate-Parties ist zwar ebenso wichtig wie die konsequente Kontrolle des Abgabeverbots von hochprozentigem Alkohol an Minderjährige in Diskotheken, Gaststätten und im Getränkehandel. Damit allein ist das Problem aber nicht zu lösen. Einer aktionistischen Verbotspolitik erteilen die Grünen eine klare Absage.

 "Schärfere Gesetze taugen ausschließlich dazu, das schlechte Gewissen der erwachsenen Gesellschaft zu beruhigen. Ein generelles Alkoholverbot für unter 18-Jährige ist lebensfern und kontraproduktiv. Der übermäßige Alkoholkonsum würde dabei nur vom öffentlichen in den privaten Raum verlagert. Gerade in Großbritannien und den USA, wo die Alkoholabgabe erst ab 18 bzw. 21 Jahren erlaubt ist, ist der Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen besonders stark. Neben der gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Problem kann die Verteuerung von Alkohol über Steuern ein wirksames Mittel sein. Seitdem beispielsweise Zigaretten teurer geworden sind, rauchen immer weniger Jugendliche", so Doris Hoch.