Zukunft der Kliniken – Dilettantismus geht weiter

Zukunft der Kliniken – Dilettantismus geht weiter

Heute traf sich der Aufsichtsrat der Gesundheit Nord zur Sondersitzung. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: Beratung über den neuen Chef der Holding. Der vom Personalausschuss vorgeschlagene Kandidat sollte vorgestellt werden. Zur Überraschung der Aufsichtsräte konnte Gesundheitssenatorin Rosenkötter keinen Kandidaten präsentieren. Kommentar der grünen Bürgerschaftsabgeordneten Doris Hoch, Mitglied im Aufsichtsrat: "Der Dilettantismus geht weiter! Der Senat ist zu einer soliden Planung für die Zukunft der Kliniken nicht in der Lage. Das ist bitter für die Beschäftigten. Es bleibt weiter unklar, wie die Holding künftig aussehen und wer sie leiten soll. Die große Koalition ist für das gesundheitspolitische Debakel verantwortlich."

In letzter Minute hat der Kandidat für den Holding-Chefsessel weiteren Beratungsbedarf angemeldet. Offenbar weil er erst gestern Abend die Senatsvorlage zum Masterplan für das Klinikum Mitte offiziell erhalten hat. Doris Hoch hält weitere Verhandlungen mit dem bisherigen Wunschkandidaten der Gesundheitssenatorin für überflüssig: "Natürlich hat sich das Gesundheitsressort dilettantisch verhalten, wenn es erst nach Abschluss der Verhandlungen dem potenziellen Holding-Chef die Senatsvorlage zukommen lässt. Andererseits erwarte ich von einem Kandidaten für so einen Top-Job, dass er sich eingehend informiert und fehlende Infos einfordert– seit Monaten wird mit dem Kandidaten verhandelt! Die Sache hat sich aus meiner Sicht erledigt."

Die gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Fraktion fordert Senatorin Rosenkötter auf, die Personalfrage ruhen zu lassen, bis die künftige Struktur der Holding geklärt ist: "Erst muss doch klar sein, welche Aufgaben in welchem Rahmen zu erledigen sind, bevor man sich auf die Suche nach der richtigen Frau/den richtigen Mann macht. Die Kandidaten müssen wissen, worauf sie sich einlassen und welche Kompetenzen sie haben. Die große Koalition hat mit ihrem chaotischen Verhalten versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen."