Gewalt gegen Frauen: Notruf für Opfer sichern

Gewalt gegen Frauen: Notruf für Opfer sichern

"Jede dritte Frau ab dem 16. Lebensjahr hat Gewalt erlebt. In jeder vierten Partnerschaft sind Frauen das Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt, wie aus einer Studie der Bundesregierung hervorgeht. Allein in Bremen hat die Polizei zum Stichtag 31. März dieses Jahres fast 500 Wohnungsverweise gegen Männer verhängt, die ihre Frauen schlagen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges, weil viele von Gewalt betroffene oder sexuell misshandelte Frauen sich zu sehr schämen, um Hilfe zu holen", erklärt Doris Hoch, frauenpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

"Gewalt gegen Frauen muss konsequent bekämpft und durch Prävention verringert werden. Die Zufluchtsmöglichkeiten und Unterstützung für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, müssen gesichert werden. Das Thema Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor viel zu wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert. Es muss uns allen darum gehen, Gewalt gegen Frauen aus der Tabuzone zu holen und öffentlich darauf aufmerksam zu machen. Information und Aufklärung sind dringend notwendig", ergänzt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ursula Arnold-Cramer.

In diesem Zusammenhang erklären die beiden Politikerinnen, dass sich die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD in den anstehenden Haushaltsberatungen für den Erhalt des Notrufs für vergewaltigte Frauen und Mädchen stark machen werden: "Wir werden uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass dieses wichtige Angebot für Mädchen und Frauen in Bremen bestehen bleibt. Im Unterschied zu Kollegin Ahrens von der CDU, die zwar in Manier ihres Fraktionsvorsitzenden markige Presseerklärungen verfasst, ansonsten aber wenig Konstruktives beiträgt, führen wir bereits Gespräche mit dem Ressort, um zu einer Lösung im Sinne der betroffenen Frauen zu kommen."

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wurde 1981 von lateinamerikanischen Frauenrechtlerinnen ausgerufen. Historischer Hintergrund ist die Verschleppung und Ermordung der Schwestern Patria, Maria Teresa und Minerva Mirabal in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des Diktators Trujillo. 1999 beschloss die Vollversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November als Internationalen Tag für die Beseitigung jeglicher Gewalt gegen Frauen einzuführen. Seitdem werden an diesem Tag von Frauenprojekten und Initiativen, aber auch von staatlicher Seite weltweit Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt.