Vermittlungsanstrengungen der BAgIS: Senat weiß nichts Genaues nicht

Vermittlungsanstrengungen der BAgIS: Senat weiß nichts Genaues nicht

Für mehr Transparenz wollten die Grünen mit ihrer Kleinen Anfrage zu den Vermittlungsaktivitäten der BAgIS auf dem ersten Arbeitsmarkt sorgen. Nun ist die Antwort des Senats da – und lässt genau die zentralen Fragen unbeantwortet. Kommentar von Silvia Schön, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion: "Offensichtlich weiß der Senat nicht, wie viele der rund 54.000 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (eHb) überhaupt ein Vermittlungsangebot für den ersten Arbeitsmarkt bekommen haben. Er kann auch keine genauen Zahlen darüber liefern, wie viele Kunden ein qualifiziertes Erstgespräch erhalten haben, noch über die Anzahl der Eingliederungsstrategien und –Vereinbarungen. Angesichts der Tatsache, dass bei der BAgIS genau sieben Vermittler für den ersten Arbeitsmarkt zuständig sind – also ein Vermittler für ca. 7.500 Kunden – kann die Vermittlungstätigkeit nicht besonderst ernst genommen werden." Nach Angaben des Senats will die BAgIS in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 3900 Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt haben. Schön vermisst eine differenzierte Antwort. "Es ist nirgendwo aufgeschlüsselt, wie viele 400-Euro-Jobs darunter sind, wie hoch die Quote derjenigen ist, die noch ergänzendes Arbeitslosengeld bekommen, wie viele Menschen sich selbst einen Job gesucht haben oder mittlerweile wieder arbeitslos sind. Positive Effekte für den Arbeitsmarkt in Bremen konnten jedenfalls nicht festgestellt werden – die Langzeitarbeitslosigkeit hat in dem entsprechenden Zeitraum sogar noch zugenommen." Silvia Schön verlangt vom Senat, Arbeitsmarktpolitik endlich zur Chefsache zu erklären. "Wir brauchen Klarheit und Offenheit darüber, was die in Bremen verantwortlichen Institutionen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit tun und wie die Ergebnisse aussehen. Wischi-Waschi-Antworten und pauschale Zahlen sprechen nicht dafür, dass die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrieben wird."