Klinikskandal – Notbremse zu spät gezogen

Klinikskandal – Notbremse zu spät gezogen

"Hätte die Ressortspitze frühzeitig reagiert, wäre schlimmeres vermieden worden", erklärt die grüne Fraktionsvorsitzende Karoline Linnert anlässlich des heute vorgelegten Zwischenberichts des Sonderermittlers Professor Ziemann über die Vorgänge im Krankenhaus Bremen-Ost. "Bedauerlicherweise haben der damalige Staatsrat Knigge und Senatorin Röpke eben nicht – wie in der heutigen Presseerklärung des Ressorts verkündet – 'umgehend Konsequenzen gezogen'. Im März und April gingen wiederholt Hinweise im Gesundheitsressort ein, wonach der damalige Geschäftsführer Lindner dubiose Verträge und Gutachten an den Gremien vorbei abschließen würde. Erst als die Grünen an die Öffentlichkeit gegangen sind, wurde die Notbremse gezogen und Herr Lindner erst suspendiert und dann entlassen."

Karoline Linnert sieht sich durch den Zwischenbericht bestätigt: "Der ehemalige Geschäftsführer Lindner konnte schalten und walten, wie er wollte und hat großen finanziellen Schaden angerichtet." Gespannt ist die grüne Fraktionsvorsitzende auf den noch ausstehenden Bericht des Sonderermittlers hinsichtlich des Einstellungsverfahrens: "Offenkundig wurden keine Erkundigungen über Herrn Lindner eingeholt – eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn ein Top-Job vergeben wird. Da hat die Verwaltung versagt." Von großem Interesse ist außerdem die Frage, wer wann was gewusst hat.