Kindergarten-Praktikum künftig wie am Fließband?

Kindergarten-Praktikum künftig wie am Fließband?

Bezahlte Anerkennungsjahre in Kindertagesstätten für angehende Erzieherinnen und Erzieher soll es in Zukunft nicht mehr geben. Stattdessen sollen einwöchige Kurzpraktika dieses Ausbildungsmodul ersetzen – ein Skandal, findet der kinderpolitische Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion, Jens Crueger.

"Wenn der Praxisanteil der ErzieherInnenausbildung dermaßen heruntergefahren wird, ist das eine deutliche Verschlechterung der Ausbildungsqualität." Einig sind sich die Grünen mit Ilse Wehrmann vom Landesverband evangelischer Kindertagesstätten darüber, dass die geplante Umstrukturierung auch erhebliche Konsequenzen für die Einrichtungen haben wird. "Die Kitas werden zum Durchlauferhitzer, wenn alle Nase lang neue PraktikantInnen kommen, die eingearbeitet werden müssen. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung des Personals, was sich wiederum auf die pädagogische Arbeit insgesamt auswirkt. Die Kinder müssen sich zudem ständig an neue Bezugspersonen gewöhnen."

Die Grünen setzen sich seit langem für eine qualitative Verbesserung der ErzieherInnenausbildung ein. Jens Crueger: "Kinder brauchen für ihre Entwicklung und Bildungschancen in den Tageseinrichtungen qualifiziertes, fachlich kompetentes Personal. Gerade die Förderung in den ersten sechs Jahren ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunftschancen der Kinder. Die Qualität des Lernens und des interaktiven Umfeldes, das den Kindern in den Kindertagesstätten geboten wird, hängt eng mit dem Niveau der Ausbildung

der Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen zusammen. Der Praxisanteil ist dabei von entscheidender Bedeutung."