Kein Zurück zur Käfighaltung

Kein Zurück zur Käfighaltung

Könnten Legehennen demonstrieren, so würden sie sich sofort auf den Weg machen: der Bundesrat wird am kommenden Freitag darüber beraten, ob die von der alten Bundesregierung beschlossene Abkehr von der Käfighaltung doch wieder aufgeweicht werden soll. Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, ist empört:
"Die Änderung der 'Legehennenverordnung' beinhaltet unter dem Deckmantel der 'Kleinvoliere' nichts anderes als eine Beibehaltung des sehr schlechten, tierquälerischen Standards. Gerade mal 850 cm2 Lebensraum, das ist wenig mehr als ein DinA4-Blatt, sollen jedem Huhn zur Verfügung stehen!"
Die Grüne fordert den Senat auf, bei der Bundesratsbefassung für einen offensiven Tierschutz einzutreten und die Abschaffung der Käfighaltung ab 2007 nicht zu gefährden. "Die Haltung der 35 Millionen Legehennen in Deutschland war schon 1999 vom Bundesverfassungsgericht als Tierquälerei eingestuft worden", betont Mathes. "Warum diese minimale Erhöhung der Grundfläche eine Lösung für die Tiere sein soll, weiß wohl nur die Industrie – die mit ihrer massiven Lobby aus Eigeninteresse nie die Abschaffung der Käfighaltung wollte. Die große Koalition in Berlin darf jetzt nicht zurück rudern!".