Drogenhilfe künftig im Abseits?

Drogenhilfe künftig im Abseits?

Gegen die Stimmen der Grünen hat die Gesundheitsdeputation die Übertragung der Medizinischen Ambulanz des Gesundheitsamtes im Bereich Drogenhilfe in freie Trägerschaft beschlossen. "Indem er die Drogenhilfe auslagert und räumlich zusammenführt, entledigt sich der Staat seiner Verantwortung für diejenigen Drogenkranken, die vom bestehenden Gesundheitssystem nicht richtig erreicht werden. Die kurzfristig eingesparte halbe Arztstelle wird zwangsläufig auf die Qualität der Patientenversorgung schlagen. Weitere Kürzungen an dieser Stelle sind zu erwarten", ärgert sich Doris Hoch, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. Gerade auch aufgrund des besonders sensiblen Verhältnisses zwischen Drogenabhängigen und Ärzten halten die Grünen eine Privatisierung und Zentralisierung der Drogenhilfe für falsch. Doris Hoch: "Das Gesundheitsamt war und ist der Ort, an dem gerade für benachteiligte Menschen die Schwelle zur Inanspruchnahme gesundheitlicher Hilfen besonders niedrig ist. Wir haben uns immer für eine dezentrale Versorgung eingesetzt und diese in den 90er Jahren nach langen Lernprozessen erreicht. Nun soll das Rad wieder zurückgedreht werden – eine aus fachlicher Sicht kontraproduktiver Schritt. Die Einstellung 'Aus den Augen, aus dem Sinn' durch die Abschiebung der Drogenambulanz auf freie Träger wird der Politik auf die Füße fallen."