Schultests – nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

Schultests – nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

"Mittelfristig sind auch die Grünen für die Veröffentlichung der Bremer Schulvergleichstests. Voraussetzung ist aber eine unabhängige Schulinspektion, die Stärken und Schwächen der einzelnen Schulen beurteilt. Wo Schwächen sichtbar werden, muss es eine Rückmeldung geben und geholfen werden – beispielsweise durch mehr Personal in schwierigen Brennpunkten oder spezielle Fortbildungsprogramme. Erst nach Einführung eines solchen Systems, das die unterschiedlichen Startbedingungen von Schulen berücksichtigt, sind die Grünen für die Veröffentlichung der Ergebnisse," erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann. Die bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion hält die Forderung der CDU-Fraktion nach einer kurzfristigen Veröffentlichung für einen kontraproduktiven Schnellschuss.

"Die CDU macht es sich zu einfach, wenn sie die Tests veröffentlichen will und damit basta," erläutert Anja Stahmann. "Den Schulen mit großen Problemen vor Ort ist damit nicht geholfen – im Gegenteil. Ihre Situation würde sich vermutlich weiter verschlechtern. Mit der Veröffentlichung ist es nicht getan. Da würden Äpfel mit Birnen verglichen. Die Schulen müssen zunächst die Chance bekommen, sich zu verbessern – und zwar mit Unterstützung des Bildungsressorts, das die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen bereitstellen muss. Dieser Prozess dauert mindestens drei Jahre. Frühestens dann ist es sinnvoll, die Testergebnisse zu veröffentlichen."

Anja Stahmann verweist in diesem Zusammenhang auf den niedersächsischen Schul-TÜV: "Bremen sollte dem Vorbild folgen. Im Sinne einer länderübergreifenden Zusammenarbeit könnten Prüfer, die Schulen in Lilienthal oder Stuhr beurteilen, auch an Schulen in Borgfeld oder Huchting eingesetzt werden."